Gaben aufdecken

Kolumne "Karrierewege": Aufgaben geben dem Leben Halt und Struktur. Im Berufsleben glücklich wird der, der zur Aufgabenlösung passende Begabungen hat.

Jeder Mensch braucht für ein erfülltes Leben eine Aufgabe, denn erst Aufgaben verleihen dem Leben Sinn. Ein Leben in Reichtum bleibt für viele Menschen innerlich unerfüllt, weil es sie dazu verleitet, nur zu konsumieren. Doch weder Shopping noch Fernsehen machen auf Dauer glücklich, weil den Menschen die Aufgabe fehlt.

Ebenso verlieren viele ältere Menschen ihre Lebensfreude, weil sie keine Aufgabe mehr haben, nachdem sie selbst in Pension gegangen sind und die Kinder ihr eigenes Leben haben und nicht mehr betreut werden müssen.

Auch wenn sich viele Menschen über Chef, Schule und Kinder beschweren, gibt es ihrem Leben Halt und Struktur, sich um Aufgaben zu kümmern, die an sie herangetragen werden. Ohne die Aufgaben der anderen würden sich die meisten von ihnen verloren im Leben fühlen, weil sie nicht in der Lage sind, sich selbst eine Aufgabe zu stellen.

Dabei gibt es einen guten Weg, um die eigene Lebensaufgabe herauszufinden. Die Aufgabe im Leben hängt nämlich damit zusammen, die eigenen Gaben aufzudecken. Jeder Mensch hat Gaben in die Wiege gelegt bekommen, die es im Laufe des Lebens aufzudecken gilt. Der eine kann sich besonders gut ausdrücken, der andere erzählt spannende Geschichten, der dritte ist musikalisch, und der vierte ist ein besonders einfühlsamer Zuhörer.

Die eigenen Gaben nicht übersehen

Gaben zeichnen sich dadurch aus, dass sie unglaublich leicht von der Hand gehen und unter allen Umständen funktionieren. Ein begabter Künstler berührt sein Publikum mit seiner Musik im Konzertsaal, als Straßenmusiker und im Kindergarten. Die größte Gefahr für den einzelnen besteht darin, die eigenen Gaben zu übersehen, weil alles so einfach ist. "Wenn es so leicht geht, kann es doch keine Arbeit sein", meinen viele.

Für das Berufsleben bedeutet das, die eigenen Gaben möglichst oft einzusetzen. Ein guter Geschichtenerzähler sollte möglichst oft in der Öffentlichkeit sprechen. Wer sich mit Zahlen leicht tut, sollte beruflich viel rechnen. Ein empathischer Zuhörer sollte auch im Job möglichst viel Kontakt mit anderen Menschen haben.

Gaben nützen sich nicht ab, sondern bleiben bei jedem Menschen ein Leben lang. Gaben müssen jedoch gepflegt und entwickelt werden, ansonsten bleibt sie wie Silber in der Mine. Selbst Mozart hat Klavierunterricht genommen, und auch Shakespeare hatte einen Englischlehrer.

Viele Menschen fordern vom Leben Geld, Macht und Status ein, der ihnen nach ihrer Überzeugung zusteht, um endlich ein glückliches Leben zu führen. Dabei ist die Frage irrelevant, was Sie vom Leben haben wollen. Viel wichtiger ist die Frage: Was will das Leben von Ihnen? Was müssen Sie daher tun, damit Ihr Leben nicht verschwendet ist? Die Antwort darauf lautet: Die eigenen Gaben aufdecken, entwickeln und beruflich einsetzen.

Conrad Pramböck ist Berater und Speaker zu Gehalts- und Karrierethemen. Er leitet bei der Personalberatung Pedersen & Partners den Geschäftsbereich Compensation Consulting.

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