Die Fußballrevolution: Der Start der Zwölferliga

ÖFB-Präsident Leo Windtner.
ÖFB-Präsident Leo Windtner.(c) GEPA pictures
  • Drucken

Die Bundesliga beschließt die Reform 12 + 16 ab 2018. IFAB-Regelhüter streichen die Dreifachbestrafung.

Klagenfurt. Österreichs Fußballbundesliga hat sich zu Reformen entschlossen und diese mit dem ÖFB am Dienstag in Klagenfurt auch unter Dach und Fach gebracht. Ab der Saison 2018/19 wird es in der Bundesliga und der Erste Liga ein neues Format geben. Die höchste Spielklasse wird dann künftig zwölf, die zweithöchste 16 Mannschaften umfassen. Dieser Grundsatzbeschluss soll dem Fußball helfen, beteuerte ÖFB-Präsident Leo Windtner. „Wir brauchen Veränderung, wir blicken damit in eine sichere Zukunft.“

Details zum neuen Modus sollen in einer Arbeitsgruppe bis Dezember ausgearbeitet werden. Vor allem sollen sich die Ligachefs auch um neue Beginnzeiten bemühen, am TV-Vertrag muss aufgrund der neuen Formate ohnehin gebastelt werden.

Vorgesehen ist in der Bundesliga nach dem Grunddurchgang von 22 Runden eine Trennung in Meister- und Abstiegs-Play-off zu jeweils sechs Teams, was weitere zehn Runden bedeutet. Damit bleiben denjenigen, die im oberen Tableau angekommen sind, Spiele gegen Nachzügler erspart. Dem Fan entgehen damit aber womöglich Überraschungen.

Die zweithöchste Spielklasse soll mit einfachen Hin- und Rückspielen ausgetragen werden und weiterhin unter der Schirmherrschaft der Bundesliga stehen. Allerdings werden daran sowohl Profi- als auch Amateurvereine teilnehmen. Aber verträgt Österreichs Fußball zwölf Profiklubs? In der höchsten Spielklasse waren seit 1993 nie mehr als zehn Mannschaften vertreten. Auch ist offen, ob sich das Niveau heben wird.

Foul, Elfer, Anstoß – Unterhose

Nicht nur Österreich, auch der Fußball weltweit erhält neue Regeln. Das International Football Association Board beschloss eine „Revolution“, sie leitet das Ende der Dreifachbestrafung ein. Vom 1. Juni an – und damit auch für die Euro 2016 gilt: Wenn ein Spieler im Strafraum durch ein Foul eine klare Torchance verhindert, gibt es künftig neben einem Strafstoß nur noch Gelb statt Rot. Ab sofort können Spieler schon vor Anpfiff ausgeschlossen werden, in diesem Fall allerdings ersetzt werden.

Weitere Regeländerungen ermöglichen die kurze Behandlung von verletzten Spielern auf dem Platz, damit sind Einsätze der beherzt-tollpatschiger Bahrenträger Geschichte. Beim Anstoß kann der Ball in jede Richtung gepasst werden, bislang musste er zuerst in die gegnerische Hälfte rollen. Bei Elfmetern gibt es härtere Strafen gegen Verstöße bei der Ausführung. Stoppt der Schütze etwa beim Anlauf komplett ab oder schießt ein zweiter Spieler, gibt es Freistoß für die andere Mannschaft. Für Trinkpausen können Referees nun die Zeit anhalten.

Es gibt auch modische Änderungen. Unterhosen müssen in der Farbe der Hose sein. Zudem muss solche Unterwäsche bei allen Spielern eines Teams dieselbe Farbe haben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fußball-National

Bundesliga: Zwölf Vereine in oberster Spielklasse

Ab 2018/19 wird die österreichische Bundesliga zwölf, die zweithöchste Liga 16 Mannschaften umfassen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.