David Alaba: Die Rückkehr der Spiellaune

David Alaba beim Testspiel gegen AC Milan.
David Alaba beim Testspiel gegen AC Milan.(c) APA/AFP/TASOS KATOPODIS
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Gegen AC Milan spielte David Alaba in der Offensive – und traf. Vom neuen Bayern-Coach ist er angetan, die enttäuschende EM wurde „abgehakt“, das Duo Alaba-Ribéry ist wieder vereint.

Chicago. David Alaba präsentiert sich einen Monat nach der verpatzten EM in Frankreich in der Vorbereitung auf die neue Saison mit dem FC Bayern in Spiellaune. Gegen AC Milan (3:3, 3:5 i. E.) traf der 24-Jährige in Chicago im zweiten Testspiel in Serie. Alaba kam dabei als linker offensiver Flügel zum Einsatz.

Für Neo-Trainer Carlo Ancelotti fand der Wiener nur lobende Worte. „Wir alle haben einen sehr guten Eindruck vom Trainer und viel Spaß im Training. Er kann sehr gut mit Spielern umgehen“, sagte Alaba über den Nachfolger von Pep Guardiola. Das gelte sowohl für die jungen Spieler als auch für die großen Namen. „Er spricht sehr viel mit uns, wie er sich das auf dem Platz vorstellt. Und wir versuchen, das umzusetzen.“

Die Umsetzung gelang Alaba auch in seinem zweiten Testspieleinsatz. Vor dem Abflug in die USA hatte der Österreicher schon gegen den Sechstligisten Landshut (3:0) ein Tor erzielt. Gegen Milan traf er aus 25 Metern zum 2:1 (38.). Zuvor hatte er bereits das 1:1 durch Franck Ribéry vorbereitet (29.). Auch im Elfmeterschießen verwertete Alaba seinen Versuch.

Stadtbummel mit Ribéry

Mit der Offensivrolle an der Seite schien Alaba gut zurechtzukommen. „Der Trainer weiß, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann“, meinte er. „Dass ich gern im Mittelfeld spiele, dass ich aber auch mit Franck eine sehr gute linke Seite bilden kann.“ In Chicago gab Juan Bernat hinter ihm den Linksverteidiger, Ribéry spielte neben ihm.

Bei der EM in Frankreich hatte Alaba nach einer langen Saison mit den Bayern im offensiven Mittelfeld-Zentrum enttäuscht. Das Aus in der Gruppenphase hat der ÖFB-Star eigenen Angaben zufolge „abgehakt“ – auch wenn das erst mit etwas Abstand möglich war. „Es war schmerzhaft und nicht einfach zu verarbeiten“, sagte Alaba. „Aber ich hatte genug Zeit im Urlaub.“

Auf der US-Tour der Bayern ist Alaba wieder mit seinem langjährigen Gefährten Ribéry vereint. „Wir waren ein bisschen unterwegs, auf einen Kaffee“, berichtete Alaba von einem Stadtbummel in Chicago. Der Franzose hat eine lange Leidenszeit mit vielen Verletzungen hinter sich, unter Carlo Ancelotti blüht er aber sichtlich auf, verbreitet in jeder Trainingseinheit und in jedem Testspiel pure Spielfreude. „Ich fühle mich gut“, meinte Ribéry in Chicago.

Triple-Erinnerungen

Unter dem neuen Coach fühle er sich wieder „frei“ auf dem Platz, erklärte der 33-Jährige, so wie einst unter Ottmar Hitzfeld und später bei Jupp Heynckes, mit dem 2013 das historische Triple gelang. „Alle Spieler wollten für Jupp alles tun, alles geben“, erinnerte Ribéry. Er persönlich brauche einen Trainer, der ihm ein gutes Gefühl gebe. Und das sei bei Guardiolas Nachfolger Ancelotti der Fall. „Er hat mit vielen großen Spieler zusammengearbeitet, er weiß, wie er mit ihnen umgehen muss“, lobte er den Italiener.

Ribéry geht nun in seine zehnte Saison bei den Münchnern, sein Vertrag läuft 2017 aus. Seine Karriere wolle er auch dann mit 34 Jahren noch nicht beenden, sondern am liebsten beim deutschen Rekordmeister fortsetzen. „Mit den Verantwortlichen bei Bayern habe ich eine spezielle Beziehung.“ Priorität habe aktuell aber, „dass ich fit bin, in Form bin und mich nicht verletze“.

Die weiteren Testspiel-Gegner der Bayern in Nordamerika sind am Samstag in Charlotte Inter Mailand und am nächsten Mittwoch in New York Real Madrid. (red.)

Auf einen Blick

David Alaba hat die verpatzte Fußball-EM in Frankreich abgehakt und bereitet sich mit dem FC Bayern in den USA auf die Saison vor. In Chicago kam der ÖFB-Star gegen AC Milan als linker offensiver Flügel zum Einsatz und traf im zweiten Testspiel in Serie, Milan siegte mit 5:3 nach Elfern. Für Carlo Ancelotti fand der 24-Jährige nur lobende Worte. „Er kann sehr gut mit Spielern umgehen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2016)

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