Der richtige Tablet-Tarif

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Die Anbieter halten eine Vielzahl von Datentarifen bereit, die man auch auf Tablet-Computern nutzen kann. Den meisten Nutzern sollten die einfachsten Tarife reichen.

Wien. Apple hat einmal wieder den Weg für zahlreiche Nachahmer geebnet: Seit der Vorstellung des iPad vor zwei Jahren haben sich die flachen Computer im Alltag der Verbraucher etabliert. Etliche Hersteller sind auf den Zug aufgesprungen, zuletzt der IT-Riese Microsoft. Diese Woche präsentierte dieser mit dem „Surface“ sein eigenes Tablet.

Praktisch alle Geräte besitzen eine WLAN-Verbindung, mit der sie sich zu Hause oder im Büro mit dem Internet verbinden können. Viele bieten zusätzlich die Möglichkeit, sich unterwegs per mobiler Datenverbindung ins Netz einzuwählen. Dazu gehören auch einige der iPad-Modelle.

Die heimischen Mobilfunkanbieter haben längst reagiert und bieten mittlerweile alle einen entsprechenden Datentarif an. Hier lohnt es sich genau hinzusehen, denn die Betreiber warten mit durchaus unterschiedlichen Konditionen und Preisen auf. Welcher Tarif der richtige ist, lässt sich oft nur aus dem eigenen Surfverhalten ableiten und daraus, wie flexibel man sein möchte.

Günstiges Gigabyte

Relativ einheitlich präsentiert sich die Produktpalette am unteren Ende. Sowohl bei Orange, „3“ und dem Billiganbieter Bob gibt es Datenpakete in der Größe von einem Gigabyte (1024 MB) für vier Euro. Die Tarife unterscheiden sich vor allem in den Konditionen. So gibt es bei keinem von den dreien die Pflicht, sich zu binden. „3“ bietet dabei jedoch eine Prepaid-Option, bei der das Paket nur dann erworben wird, wenn Guthaben vorhanden ist. Bei Orange gibt es nur die Möglichkeit der monatlichen Abbuchung. Bei Bob gibt es ebenfalls keine Vertragsbindung. Hier gilt der Preis pro angefangenes Gigabyte (GB). A1 verlangt für ein GB zehn Euro, also mehr als das Doppelte. Dieses Angebot gilt zudem nur für iPad-Besitzer.

Grafik: Die Presse

Komplizierter wird es bei den größeren Datenpaketen. Hier kauft man bei manchen Anbietern ein bestimmtes Volumen an Daten, oder man bekommt diese unlimitiert, muss aber für schnellere Übertragung extra zahlen. So gibt es bei Orange und „3“ Datenpakete in der Größe von sechs bzw. zehn GB, bei A1 und T-Mobile wird hingegen nach Geschwindigkeit unterschieden. Für schnellere Übertragung deutlich mehr im Monat hinzulegen wird sich nur für absolut Intensivnutzer auszahlen. Wer zu Hause und im Büro über seine WLAN-Verbindung ins Netz einsteigt und das Internet am Tablet sporadisch nutzt, sollte sich auf kleinere bis mittlere Datenpakete konzentrieren – das kommt in der Regel günstiger.

Um herauszufinden, wie viel Daten man benötigt, hilft ein Studium alter Rechnungen, sofern man Besitzer eines Smartphones ist. Auch damit werden unterwegs Daten genutzt. Auf der Abrechnung steht, wie viel davon verbraucht wurde. Eine Möglichkeit ist auch, sich zunächst ein kleines Datenpaket zu kaufen. Bei Bedarf lässt sich der Tarif meist kostenlos ändern.

Bindung nicht nötig

Ein Verbrauch von zehn GB und mehr erscheint für den normalen Gebrauch – sofern die meiste Zeit ein kostenloser drahtloser Internetzugang vorhanden ist – jedenfalls unrealistisch. Ein Gigabyte sollte in vielen Fällen ausreichen.

Die meisten Betreiber bieten ihre Tarife ohne Bindung an. Nur bei A1 müssen sich Kunden 24 Monate lang binden (es sei denn, man ist Besitzer eines iPad und kann den entsprechenden Tarif wählen). Das ist sonst nur der Fall, wenn man das Tablet gleich im Laden kauft.

Doch Vorsicht: Alles in allem zahlt man dabei oft mehr, als wenn man das Gerät woanders erwirbt und sich einen passenden Datentarif selbst zulegt. Gleichzeitig ist man flexibler, weil man keine Bindung eingehen muss.

Was Sie beachten sollten bei . . . Tablet-Tarifen

Datentarife für Tablet-Computer erscheinen recht ähnlich. Teilweise unterscheiden sie sich aber recht deutlich, vor allem was die Konditionen angeht. Wichtig ist, die richtige Paketgröße zu wählen.
Tipp 1
Bedarf. Viele der angebotenen Pakete dürften für die meisten Nutzer viel zu groß sein. Wer zu Hause und im Büro über ein drahtloses Netzwerk ins Internet einsteigt, sollte mit einem bis drei Gigabyte im Monat auskommen. Orientierung kann das Studium alter Smartphone-Rechnungen geben. Hier ist der monatliche Verbrauch an mobilen Daten genau ausgewiesen.
Tipp 2
Gerät. Einige Betreiber bieten auch die Option, mit dem Tarif gleich das Tablet zu kaufen. Das dürfte sich in den meisten Fällen nicht auszahlen. Wer das Gerät extra kauft, kommt auf Dauer gesehen nicht nur günstiger weg, sondern muss sich auch nicht 24 Monate lang binden. Die meisten Anbieter haben nämlich Tarife ohne Bindung oder mit Prepaid-Option im Programm.
Tipp 3
Aufgebrauchtes Volumen. Wer sich für eine Option mit einem begrenzten Datenkontingent entscheidet, sollte sich darüber informieren, was passiert, wenn dieses Kontingent aufgebraucht ist. Im Idealfall sollte der Betreiber darüber informieren. Manche verrechnen dann munter weiter, zum Beispiel pro angefangenes Megabyte. Woanders wird die Geschwindigkeit gedrosselt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2012)

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