Let's make money: Verlustbegrenzung - das Gebot der Stunde

(c) AP (Mary Altaffer)
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Warum US-Nebenwerte Aktionären derzeit die größte Freude machen und Verlustbegrenzung das Gebot der Stunde ist. Alle wichtigen Indizes haben in den vergangenen Tagen recht kräftig zugelegt.

Eine Woche ganz nach dem Geschmack der Börsianer ist zu Ende gegangen: Alle wichtigen Indizes haben in den vergangenen Tagen recht kräftig zugelegt. Sogar Wien hat wieder Tritt gefasst.

Die Musik spielt aber nach wie vor in Amerika, speziell an der Technologiebörse Nasdaq – und dort bei den Nebenwerten. In diesem Segment verbergen sich einige vielversprechende Perlen. Man muss nur ein wenig suchen.

Fündig werden könnte man da nach wie vor bei dem an dieser Stelle schon vor genau einem Monat empfohlenen Spezialmaschinenhersteller Veeco Instruments(ISIN US9224171002), der nach wie vor nach klarem Kauf aussieht. Trotz eines durch Gewinnmitnahmen verursachten kurzen, aber heftigen Rücksetzers hat die Aktie des Herstellers von Geräten für die Computer- und Telekomindustrie seit der Erstempfehlung schon gut 15 Prozent zugelegt. Im Vorjahr waren es übrigens 594Prozent. Und der Plafond ist noch lange nicht erreicht.

Einen sehr guten Eindruck hinterlässt zurzeit auch der LED-Hersteller Cree(ISIN US2254471012). Die Branche, deren Erzeugnisse unter anderem für die Hintergrundbeleuchtung von Computer- und TV-Flachbildschirmen sorgen, wird als ausgeprägte Wachstumsbranche betrachtet. Cree gilt als eine der „Gazellen“ der Branche – und ist an der Börse auch entsprechend gut unterwegs. Da müsste in den kommenden Wochen und Monaten noch einiges zu holen sein.

Der LED-Produzent gehört freilich auch zu den kleineren Aktien an der Nasdaq – und die haben die unangenehme Eigenschaft, deutlich volatiler als Blue Chips zu sein. Man sollte den Stopp zur Absicherung also nicht zu knapp setzen. Ich würde den Stopp bei ungefähr 62 bis 63 Dollar anlegen – und dann immer brav nach oben mitziehen. Dann kann wenig passieren.

Wie wichtig mitgezogene Stopps sind, haben ja alle erlebt, die sich vor genau einem Jahr von der allerersten Empfehlung in der allerersten „Let's Make Money“-Kolumne inspirieren haben lassen: Der damals empfohlene Solid-Disk-Hersteller Stec(ISIN US7847741011) ist von etwas über sechs Dollar auf knapp 42 Dollar hochgeschossen – und nach Querelen unter den Mehrheitsaktionären brutal auf zeitweise unter zehn Dollar zurückgestürzt. Derzeit notiert das Papier knapp über 13. Wer sich von der Empfehlung hat inspirieren lassen und den damals mitgelieferten Tipp einer strikten Verlustbegrenzung beherzigt hat, ist irgendwo zwischen 36 und 38Dollar ausgestiegen und hat seinen Einsatz damit fast versechsfacht. Die „Aussitzer“ sind bei Stec derzeit zwar auch mit 108 Prozent im Plus – haben aber doch eine Menge Geld liegen gelassen.

Stec war mit 42Dollar ebenso überbewertet, wie es jetzt mit 13 Dollar unterbewertet ist. Zuletzt ist die Aktie auch wieder schön hochgezogen. Ein Wiedereinstieg ist derzeit aber nur für kurzfristig orientierte „Wellenreiter“ interessant. Denn ganz gelichtet haben sich die Nebel noch nicht. Vorerst ist also noch eine Kursbremse eingebaut.

josef.urschitz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2010)

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