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Das große Aufräumen

Immobilienmaschine beschleunigt
Immobilienmaschine beschleunigt(c) Immofinanz
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Der Immobilienkonzern wurde nach der Fast-Pleite neu aufgestellt. Die Buwog soll an die Börse gebracht werden.

(c) Immofinanz

Der eiserne Besen liegt Eduard Zehetner gut in der Hand. Den hat er in den letzten Jahren auch gebraucht – mit Erfolg. Nach der Fast-Pleite der Immofinanz infolge der Immobilienkrise und intransparenter Finanztransaktionen des ehemaligen Managements hat Zehetner einen harten Sanierungskurs durchgezogen. Die Aufräumarbeiten waren schmerzhaft und kompliziert und gipfelten im Geschäftsjahr 2008/09 in einem Verlust von mehr als drei Mrd. Euro.

(c) Immofinanz

Diese Phase ist nun Geschichte – auch wenn hunderte Klagen von Anlegern als schweres Erbe noch anhängig sind. Sie richten sich allerdings nicht gegen die Immobiliengesellschaft, sondern die Aviso Zeta, die Bad Bank der Constantia Privatbank, die einst die Immofinanz (und die Immoeast) managte. Zwischen dem Beinahe- Absturz und den soliden Zahlen, die jetzt wieder geschrieben werden, stehen auch zahlreiche Vergleiche und Einigungen, unter anderem mit der Holding Constantia BV, der ehemaligen Mutter der Constantia Privatbank. Außerdem wurden Immofinanz und Immoeast fusioniert.

Zur Neuaufstellung des Unternehmens und Verbesserung des Portfolios hat Zehetner ein 2,5 Mrd. Euro schweres Verkaufsprogramm aufgelegt. Immobilien, die nicht zum Kerngeschäft Gewerbe-, Büro- und Wohnimmobilien gehören, werden veräußert. Erst kürzlich wurde das polnische Silesia City Center (Kattowitz) an ein internationales Investorenkonsortium unter Führung der Allianz um 412 Mio. Euro verkauft. Im Gegenzug entwickelt und kauft die Immofinanz neue Projekte.

Außerdem steht ein weiteres Großprojekt im Raum: Zehetner will die Bundeswohnbaugesellschaft Buwog, deren Kauf im Jahr 2006 um 962 Mio. Euro ein Mega- Strafverfahren ausgelöst hat, an die Börse bringen. 2014 soll es so weit sein. Ein Listing kommt in Österreich und Deutschland infrage.

Seit Kurzem ist die Immofinanz selbst nicht nur in Wien, sondern auch in Warschau gelistet. Zehetner verspricht sich von diesem technischen Doppellisting, das alle ausgegebenen Aktien umfasst, eine Erweiterung des Kreises potenzieller Investoren.

Die Anleger hatten – ungeachtet der Zitterpartie von 2006 bis 2008 – auch danach nicht viel zu lachen. Nach dem Totalabsturz 2008 hat sich der Kurs zwar erfangen, er pendelt aber immer zwischen zwei und drei Euro. Der innere Wert (Net Asset Value) liegt schon lange über fünf Euro.

Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (Ende April) liegen noch nicht vor. Da das erste Halbjahr von negativen Bewertungseffekten und Verzögerungen bei einem Großprojekt in Russland geprägt war, musste die Immofinanz ihr Ziel eines operativen Gewinns von 600 Mio. Euro reduzieren. Im ersten Halbjahr lag das Ebit bei 250 Mio. Euro. Ob die Dividende wie angekündigt von 15 auf 20 Cent je Aktie angehoben wird, ist offen. Weil sie als Einlagenrückzahlung definiert wird, entfällt für Aktionäre die Kapitalertragsteuer. 

ZUM KOMMENTAR:
Eduard Zehetner, CEO der IMMOMFINANAZ Group

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