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VIG stärkt die Profitabilität

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Versicherung. Niedrige Zinsen machen der Vienna Insurance Group zu schaffen, die starke Marktstellung in Osteuropa birgt großes Potenzial.

Aufatmen bei der Vienna Insurance Group (VIG): Nachdem die Problemkinder Rumänien und Italien dem Geschäftsjahr 2013 ihren Stempel aufdrückten und wesentlich dafür verantwortlich waren, dass der Vorsteuergewinn um 37 Prozent auf 355,15 Millionen Euro einbrach, konnte 2014 wieder eine deutliche Gewinnsteigerung erzielt werden: Gegenüber dem Vorjahr steht ein Plus von 46 Prozent auf 518,4 Millionen Euro zu Buche.

„In Rumänien hat die Restrukturierung der lokalen Tochter deutlich Früchte getragen“, sagt Thomas Neuhold, Head of Austrian Equity Research bei Kepler Cheuvreux. Tatsächlich wurde in Rumänien im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals seit Jahren positiv bilanziert. Im ersten Quartal 2015 konnte dank der erfolgreich umgesetzten Sanierungsmaßnahmen sogar ein Gewinn vor Steuern von 1,8 Millionen Euro erzielt werden.

Auch in Italien schreitet die Sanierung voran. Dennoch belastete die lokale Tochter – gemeinsam mit einer Wertberichtigung von Hypo-Alpe-Adria-Anleihen in der Höhe von 79 Millionen Euro – im Vorjahr das Ergebnis. Ein schwächeres Ergebnis konnte dank einer guten Entwicklung in Polen, der Slowakei, in Rumänien sowie der Region „Übrige Märkte“ überkompensiert werden.

Top auf den Osteuropamärkten 

Laut CEO Peter Hagen wird das Niedrigzinsumfeld heuer zu einem Rückgang im ordentlichen Finanzergebnis führen. Er geht davon aus, dass dieser durch die angestrebte Verbesserung des versicherungstechnischen Ergebnisses nicht überkompensiert werden könne. Dennoch wolle man stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Neuhold schätzt dieses Ziel als realistisch ein. Nachsatz des Analysten: „Wesentliche Marktanteilsgewinne sind allerdings nicht zu erwarten – auch weil in manchen Ländern bewusst Marktanteile abgetreten werden, um die Profitabilität zu stärken.“

Für Bernd Maurer, Analyst bei der Raiffeisen Centrobank (RCB), ist die starke Marktstellung der VIG in Osteuropa – sie gehört in fast allen Märkten zu den Top-drei-Versicherungen – der größte Treiber für das Unternehmen. „Dass das Wirtschaftswachstum in der Region zuletzt besser ausfiel als in Westeuropa, hat sich noch nicht auf das Prämienwachstum ausgewirkt.“ Auf längere Sicht erwarte er jedenfalls eine positive Prämienentwicklung.

Dass sich das langfristige Potenzial der CEE-Region in den nächsten ein, zwei Jahren nicht in den Zahlen der VIG widerspiegeln wird, hat einen guten Grund: Sowohl die Einkommen als auch die Unternehmensgewinne steigen nicht stark genug, um eine Ausweitung der – im Vergleich zu Westeuropa deutlich geringeren – Versicherungsdichte erwarten zu lassen.

Für die VIG spricht jedenfalls die solide Kapitalisierung. Die Solvency I Ratio lag Ende 2014 bei 247 Prozent. „Das versetzt das Unternehmen in die Lage – auch wenn das Wachstum auf kurze Sicht nicht brüllend ausfallen wird – eine schöne Dividende zu zahlen“, so Neuhold. Tatsächlich ist eine Dividendenrendite von fast fünf Prozent äußerst attraktiv. 

www.vig.com

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