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Der Umbau trägt Früchte

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Wienerberger. Für den Baustoffkonzern war 2015 das beste Jahr seit der
Finanzkrise. Die Kursstürze nach dem Brexit scheinen übertrieben.

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Brexit gehörte die Wienerberger AG – neben Erste Group und Zumtobel – zu den größten Verlierern im ATX. Zu Unrecht, wie Günther Schmitt, Fondsmanager bei der Raiffeisen AG, meint. „Großbritannien ist zwar der größte Einzelmarkt des Unternehmens, da aber dort produziert und verkauft wird – was einen natürlichen Hedge darstellt – halte ich die Kursstürze für stark übertrieben“, so Schmitt, der mit seinem Raiffeisen Österreich Aktienfonds auch in den Ziegelproduzenten investiert ist.

Noch im April hat CEO Heimo Scheuch – befragt nach den Folgen eines Brexit für sein Unternehmen – in eine ähnliche Kerbe geschlagen: „Die Auswirkungen wären lokaler Natur und abhängig von der Entwicklung der englischen Wirtschaft bzw. des englischen Wohnbaus, der sich durchaus als sehr stark erwiesen hat.“ Das Geschäft vor Ort sei wesentlich von lokaler Ziegel- bzw. Dachziegelproduktion geprägt. Bei Tondachziegeln ist Wienerberger in Großbritannien Marktführer, bei Hinter- und Vormauerziegeln einer von zwei Topanbietern.

Für den heimischen Baustoffkonzern war 2015 das beste Geschäftsjahr seit der Finanzkrise. Nachdem 2014 noch ein Nettoverlust von 262 Millionen Euro eingefahren wurde, stand 2015 ein Gewinn von 36,5 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf das Rekordniveau von drei Milliarden Euro, das EBITDA um 17 Prozent auf 370 Mio. Euro. Die Aktionäre erhielten eine Dividende von 0,20 Euro (+33 Prozent).

Starke Marktstellung
Die positive Entwicklung ist auch das Ergebnis eines umfassenden Konzernumbaus. So wurden in den vergangenen Jahren nicht weniger als 75 Werke geschlossen und 3000 Mitarbeiter abgebaut. Damit wurden Kosten in Höhe von 250 Mio. Euro eingespart. Das Unternehmen wurde von einem fokussierten Ziegel- in einen Baustoffkonzern weiterentwickelt, der die Geschäftsbereiche Clay Building Materials und Pipes & Pavers vereinigt. Das eröffne auch Wachstumsmöglichkeiten, so Scheuch. „Wienerberger hat sich insgesamt sehr effizient aufgestellt“, sagt Schmitt. Er sei im Übrigen sehr positiv eingestellt, dass sich die Aktie im weiteren Jahresverlauf sehr gut entwickeln werde.

Getragen von einer positiven Entwicklung des Ziegelgeschäfts stieg das operative Ergebnis im ersten Quartal 2016 um 18 Prozent auf 40 Mio. Euro. Der Umsatz entwickelte sich mit 611 Mio. Euro stabil. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unser Ziel, 2016 ein EBITDA von 405 Millionen Euro zu erwirtschaften, erreichen werden“, so Scheuch. Für 2020 wird ein Umsatz von deutlich über vier Mrd. Euro sowie ein operatives Ergebnis von über 600 Mio. Euro angepeilt.

Wienerberger betreibt weltweit 203 Werke – davon 13 in Österreich. Gemeinsam weisen sie eine durchschnittliche Auslastung von 70 Prozent auf. Die Marktstellung ist stark: Der Konzern ist weltgrößter Ziegelproduzent und europäischer Marktführer bei Tondachziegeln.

www.wienerberger.com

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