Atomkraft I: Rumänien will Macht über neue Atomreaktoren

(c) AP (Petr David Josek)
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Ausländische Energiekonzerne sollen nur Minderheitsanteil halten.

Bukarest (Reuters/go). Rumänien will entgegen früheren Plänen die Mehrheit an einem geplanten Gemeinschaftsunternehmen für den Bau und Betrieb von zwei neuen Atomreaktoren behalten. Die Regierung beschloss am Dienstag, dass statt der bisher vorgesehenen 20 Prozent nun 51 Prozent an der Firma beim Staat verbleiben solle, teilte Ministerpräsident Calin Tariceanu mit.

Es geht darum, zwei weitere Reaktoren für das einzige rumänische Atomkraftwerk Cernavodazu errichten. Cernavoda erzeugt rund 18 Prozent des elektrischen Stromes, der in Rumänien produziert wird. Im Oktober 2007 hatte die Regierung sechs Bieter ausgesucht, die diese Reaktoren gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Nuclearelectrica errichten sollen: die deutsche RWE, die belgische Electrabel, die italienische Enel, die spanische Iberdrola, die tschechische CEZ und eine rumänische Tochterfirma des weltgrößten Stahlkonzerns ArcelorMittal.

Derzeit liegen die Gespräche mit diesen Konzernen, die das dringend benötigte technische Wissen zum Bau von Atomreaktoren mitbringen würden, auf Eis.

Für die beiden neuen Reaktoren sind laut Regierungschef Tariceanu rund vier Mrd. Euro an Investitionen erforderlich. Bis 2015 sollen sie fertig gestellt sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2008)

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