30.000 Demonstranten legten Verkehr in Warschau lahm

Solidarnosc
SolidarnoscAP (Czarek Sokolowski)
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Die Gewerkschaft "Solidarnosc" veranstaltete eine Demonstration für regelmäßige Lohnerhöhungen und 30.000 Menschen aus ganz Polen kamen.

Die Veranstalter hatten im Vorfeld 50.000 Teilnehmer angekündigt. Zur Demonstration der Gewerkschaft "Solidarnosc" in Warschau kamen am Freitag immerhin 30.000 Menschen aus ganz Polen, um für eine bessere Wirtschafts- und Sozialpolitik zu demonstrieren. Die Zahl der Aktionisten reichte aus, um den Straßenverkehr im Zentrum der polnischen Hauptstadt völlig zu lähmen.

Demo am Jubiläumstag der Gründung

Die heutige Demonstration ist die größte, die die "Solidarnosc" in den letzten Jahren veranstaltet hat. Der Termin des Protests war nicht zufällig. Am Vortag des 28. Jubiläums der Unterzeichnung der August-Vereinbarungen im Jahr 1980 wollte die Gewerkschaft ihren Forderungen nach Lohnerhöhungen Nachdruck verleihen. Damals wurden Gewerkschaften offiziell legalisiert. Die Demonstranten marschieren unter der Devise "Würdige Arbeit und würdige Renten bedeuten würdiges Leben". Die gleiche Aktion führt der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) in ganz Europa durch.

Regelmäßige Lohnerhöhungen gefordert

Die Gewerkschafter fordern regelmäßige Lohnsteigerungen, die die steigenden Lebenskosten kompensieren sollen, und eine Erhöhung des Mindestlohnes auf das Niveau der Hälfte des Durchschnittslohns. "Die Demonstration ist keine Protestaktion. Wir möchten damit eine breite Gesellschaftsdebatte einleiten. Es geht uns um Dialog, nicht um Konfrontation", sagte "Solidarnosc"-Vizechef Jacek Rybinski gegenüber der Tageszeitung "Gazeta Wyborcza".

Alles friedlich, keine Brände


Die Demonstration hatte friedlichen Charakter. Anders als bei früheren Protesten im Warschauer Stadtzentrum werden keine Autoreifen verbrannt. Stattdessen sammeln die Demonstranten unter Passanten Spenden "für eine frühere Rente" für Premier Donald Tusk und präsentieren Ladenkörbe mit Produkten, die man sich für einen Wochen-Mindestlohn (282 Zloty = 84,2 Euro) leisten kann. Zu Abschluss der Demonstration werden sie vor der Kanzlei des Ministerpräsidenten Ballons mit Wahlversprechungen der rechtsliberalen Regierungspartei Bürgerplattform (PO) steigen lassen.

(APA)

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