Serbien erhöht den Leitzins auf 17,75 Prozent

Die serbische Notenbank in Belgrad.
Die serbische Notenbank in Belgrad.(c) REUTERS (Ivan Milutinovic)
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Die Notenbark Serbiens hat bereits zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins angehoben. Angesichts der weltweiten Krise sei eine restriktive Finanzpolitik notwendig, hieß es. Zusätzlich kämpft das Land mit einer galoppierenden Inflation.

Die serbische Notenbank (NBS) hat die Leitzinsen am heutigen Montag auf 17,75 Prozent angehoben. Dies ist bereits die vierte Erhöhung der Leitzinsen seit Jahresbeginn, als die Leitzinsen noch 10,75 Prozent betrugen. Zuletzt waren sie Ende Mai auf 15,75 Prozent erhöht worden. Der Notenbank-Präsident Radovan Jelasic erläuterte die jüngste Erhöhung mit der Notwendigkeit einer restriktiveren Finanzpolitik angesichts der weltweiten Finanzkrise.

Hoher Dinar-Kurs gegen die Teuerung

Nach mehrtägigen Abwertungen der Landeswährung Dinar und wiederholten Eingriffen der Notenbank hat sich die serbische Währung am heutigen Montag leicht erholt. Für einen Euro sind nun 84,59 Dinar zu zahlen, um 0,40 Dinar weniger als am Sonntag. Noch vor einem Monat war der Euro rund 75 Dinar wert.

Die NBS ist seit einiger Zeit bemüht, die galoppierende Inflation auch durch einen hohen Dinar-Kurs unter Kontrolle zu halten. Trotzdem liegt die Teuerungsrate für das Gesamtjahr 2008 bereits weit über den Erwarteten rund 7 Prozent. Serbische Experten rechnen mit einem Anstieg auf 15 Prozent. Die Erste Bank ging zuletzt für das Gesamtjahr 2008 von 11 Prozent aus. Ende September erreichte die Jahresinflation laut NBS 9,9 Prozent.

Serbien hat unlängst mehrere große Privatisierungen ausgesetzt und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe gebeten. Österreichische Unternehmen sind mit 480 Mio. Euro Direktinvestitionen 2007 die größten Investoren des Landes. Nach den Worten des langjährigen Handelsdelegierten Österreichs in Serbien, Herbert Preclik, seien diese Investitionen trotz der derzeitigen Turbulenzen auf den Finanzmärkten sicher.

Neben Ländern wie Serbien sind in Osteuropa drei Länder noch stärker von der Finanzkrise betroffen: Ungarn, Ukraine und Russland.

(Ag./Red.)

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