Versicherungen: Die Zahl der Kreditausfälle wächst

Kreditversicherer geraten in Osteuropa unter Druck.

Wien (b.l./APA). Immer mehr Unternehmen werden zahlungsunfähig und lassen ihre Lieferanten und Geschäftspartner im Regen stehen. In solchen Fällen springen oft Kreditversicherer ein. Das müssen sie derzeit öfter tun als sonst – vor allem in Osteuropa.

Bei der Coface Austria Kreditversicherung kletterte die Schadenquote (Anteil der Beiträge, der in Leistungen fließt) von 53,1 Prozent im Jahr 2007 auf 60,2 Prozent 2008. Bei der Coface Central Europe stieg sie wegen der hohen Zahl der Ausfälle in Rumänien, Lettland und Litauen auf 82 Prozent. Coface Central Europe ist ein gemeinsames Unternehmen von Coface (75 Prozent) und dem Kreditschutzverband von 1870 (25 Prozent).

Ähnlich erging es der Prisma Kreditversicherung, einer Tochter der Kontrollbank (OeKB) und der Euler Hermes: Dort stieg die Schadenquote von 34,6 auf 55 Prozent. Die Zahlen der Versicherer schauen indes noch gut aus. Der Umsatz der Prisma legte von 52 auf 56 Mio. Euro zu. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 5,4 auf 8,6 Mio. Euro. In einer Aussendung betonte das Unternehmen, dass man einen finanziellen Polster habe. Man habe „dem Preisdruck der letzten 18 Monate in der Branche“ nicht nachgegeben.

2009 bleibt schwierig

Coface Austria & Coface Central Europe erzielten einen um 10,7 Prozent höheren Umsatz von 103,7 Mio. Euro. Das Geschäftsfeld Kreditversicherung wuchs um zehn Prozent auf 82,2 Mio. Euro. Dank zweier neuer Niederlassungen in Lettland und Bulgarien stieg der Osteuropa-Umsatz um 35 Prozent auf 25,9 Mio. Euro.

Heuer rechnet man angesichts der zunehmend schlechten Unternehmensbewertungen und der andauernden Krise mit einem „herausfordernden“ Jahr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.04.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.