Zulieferer: Flugzeugteile aus Rumänien

Die Schweizer Firma Montana Tech eröffnet ein Werk um 30 Mio. Euro. Hauptabnehmer der Aluprofile ist der europäische Luftfahrtkonzern EADS. Ein Vertrag mit Airbus soll den Auftragsbestand des Unternehmens ab 2010 sichern.

Wien (nst). Der Luftfahrtindustrie geht es derzeit nicht besonders gut. Kein Grund für die in der Schweiz beheimatete und von Österreichern gegründete Beteiligungsgesellschaft Montana Tech Components, Investitionen auf die lange Bank zu schieben. Die Tochterfirma, die Schweizer Alu Menziken, die mit 40 Prozent Weltmarktanteil Nummer eins bei Aluminiumprofilen in der Luftfahrt ist, expandiert. Um 30 Millionen Euro hat der Konzern in den vergangenen Monaten in Rumänien eine Produktionsstätte für genau diese Profile errichtet. Das Geld dafür wurde über zwei Kapitalerhöhungen im Ausmaß von 28 Millionen Euro beschafft.

Hunderte Arbeitsplätze geschaffen

Eröffnet wurde das Werk am Standort Baia Mare am Mittwoch. Produziert wird seit Mai dieses Jahres. Hauptabnehmer der Aluprofile ist der europäische Luftfahrtkonzern EADS. Ein Vertrag mit dessen TochterAirbus soll den Auftragsbestand des Unternehmens ab 2010 sichern.

„Wir sind die Ersten in diesem Bereich, die den Schritt in ein Billiglohnland gewagt haben. Jetzt können wir zu Preisen verkaufen, zu denen andere nicht anbieten können“, sagt Montana-Tech-Chef Klaus Sernetz. Im kommenden Jahr soll das Werk ausgebaut und eine Gießerei im Wert von fünf bis sechs Millionen Euro an die Produktionsstätte angeschlossen werden. Der Fabrik in Rumänien fallen Arbeitsplätze am Schweizer Firmenstandort zum Opfer. Wie viele der 111 Beschäftigten abgebaut werden, sei noch offen, da die Schweiz innerhalb des Konzerns das Kompetenzzentrum bleiben soll.

In den kommenden Jahren werden in Rumänien aber „mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen, sagt Sernetz. Das Werk soll ab 2013 jährlich hundert Mio. Euro umsetzen.

Abseits des Schweizer Werks wird eine Fabrik in Dänemark stillgelegt. Die MNI Holding (eine Tochter der Montana Tech) wird ihre Aktivitäten künftig im oberösterreichischen Regau bündeln. MNI erzeugt Maschinen für die Metallindustrie. In Dänemark verlieren 80 Mitarbeiter ihre Jobs.

Die dritte Tochter, Varta Mikrobatterien, hat mit Volkswagen ein Joint Venture zur Entwicklung neuer Antriebssysteme für Elektroautos gegründet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.