Rumänien: US-Firma will Massenkündigung

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Autobahnbau(c) EPA (VALDRIN XHEMAJ)
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Der Bau der Autobahn durch den Norden Siebenbürgens ist eine unendliche Geschichte. Bukarest und US-Baufirma Bechtel werfen einander Vertragsverletzung vor.

BUKAREST/WIEN (p.m.). Der Bau der Autobahn durch den Norden Siebenbürgens ist eine unendliche Geschichte. Kaum hatte das US-Unternehmen Bechtel 2004 die Arbeiten begonnen, trat eine einjährige Pause ein: Bechtel warf der rumänischen Regierung säumige Zahlungen vor, umgekehrt wurde der Baufortschritt bemängelt. Es galt schon als Wunder, dass im Dezember 2009 die ersten 42 der insgesamt 415Kilometer eröffnet werden konnten.

Jetzt wird die unendliche Geschichte völlig neu geschrieben. Da in Bukarest Sparen angesagt ist, wurden Gespräche über eine Umwandlung des Bauvertrags in eine öffentlich-private Partnerschaft (PPP) angekündigt. Nur: Bechtel weiß nichts davon. Die US-Firma verlangt offene Zahlungen von 159,6Mio. Euro und längst fällige Enteignungen, um die Arbeit fortsetzen zu können.

„Ultimatum“ bis 5.März

Ihr „Ultimatum“ läuft bis 5.März, danach werden alle 1933 rumänischen Beschäftigten gekündigt. 60Personen wurden schon im Jänner abgebaut – laut der Arbeitsmarktaufsicht des Verwaltungsbezirks Cluj illegal. Direktor Emilian Ro?ca: „Der Arbeitgeber verbrämt die Massenkündigungen mit schlechter Bewertung der geleisteten Arbeit.“ Die Gewerkschaft Transilvania hat bereits Kundgebungen und Straßenblockaden angekündigt. Gewerkschaftschef Mihai Lup lässt auch eine Klage prüfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2010)

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