Die Schweiz besiegelt das Ende der Schwarzgeldkonten

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Belgium Brussels April 5 2016 Tax Evasion Scandal STG Â PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Jimago/Reporters
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Der Informationsaustausch tritt in Kraft.

Wien/Bern. Es waren tiefe Einschnitte, mit denen die Schweiz versuchte, in den vergangenen Jahren ihr Image als Schwarzgeldparadies loszuwerden: Kunden mussten beispielsweise Abschläge hinnehmen, mit denen undeklarierte Bankeinlagen nachversteuert wurden. Wer das in Anspruch nahm, aber dennoch nicht wollte, dass sein Heimatstaat von den Einlagen erfuhr, konnte die jährlich anfallende Kapitalertragsteuer anonym überweisen lassen. Damit ist es nun vorbei.

Das Quellensteuerabkommen zwischen der Schweiz und Österreich wird per 1. Jänner 2017 aufgehoben. Am Freitag haben Vertreter der beiden Staaten in Bern ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, das den reibungslosen Übergang zu einem vollständigen Informationsaustausch sicherstellen soll.

Ab 2017 ist es nämlich mit der Anonymität vorbei. Zu diesem Zeitpunkt tritt das Abkommen zwischen der Schweiz und der EU über den automatischen Informationsaustausch in Kraft. Österreich weiß damit, wer welche Konten mit welchen Einlagen in der Schweiz hat. Damit verliere das Quellensteuerabkommen seine Daseinsberechtigung, schrieb das Schweizer Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) in einer Aussendung.

Selbstanzeigen dominierten

Durch die nachträgliche Versteuerung (zwischen 15 und 38 Prozent auf die Einlagen) flossen knapp 830 Millionen Euro aus der Schweiz nach Österreich. Zahlreiche Kunden entschieden sich aber dafür, ihr Vermögen den Finanzbehörden gegenüber überhaupt offenzulegen. Von den Kunden mit Wohnsitz in Österreich waren es laut SIF 24.337. Sie deklarierten Vermögen im Wert von 7,1 Milliarden Franken. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2016)

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