Skandal um Prostituierte und Drogen bei US-Pensionsfonds

OLIVIER LABAN-MATTEI / AFP
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Die US-Justiz will einen ehemaligen ranghohen Mitarbeiter des drittgrößten Pensionsfonds Amerikas wegen Bestechungsvorwürfen zur Rechenschaft ziehen.

Der Zuständige für die Anlagestrategie des rund 180 Milliarden Dollar schweren Fonds soll Geschäftspartnern Aufträge zugeschanzt und dafür unter anderem Dienste von Prostituierten sowie Drogen, Tickets für Sportveranstaltungen und luxuriöse Geschenke erhalten haben. Das geht aus der am Mittwoch in Manhattan veröffentlichten Anklage des New Yorker Bundesanwalts Preet Bharara hervor.

Dem ehemaligen Anlagechef des New York State Common Retirement Fund (NYSCRF) wird vorgeworfen, zwischen 2014 und 2016 ein Schmiergeld- und Bestechungssystem mit zwei ebenfalls angeklagten Klienten ausgekungelt zu haben. In diesem Zeitraum sei der Mann damit betraut gewesen, mehr als 53 Milliarden Dollar im besten Interesse des Fonds in festverzinslichen Wertpapieren anzulegen. Der Fonds ist für die Pensionen von mehr als einer Million Arbeiter zuständig, darunter Feuerwehrmänner und Polizisten. Über zwei Milliarden Dollar sollen jedoch im Gegenzug für Schmiergelder und andere Zuwendungen an zwei bestimmte Broker gegangen sein.

In der Anklage werden etwa Tickets für ein Konzert von Paul McCartney oder das Tennisturnier US Open sowie Broadway-Shows und andere Events als Bestechungsleistungen genannt. Zudem sollen die Geschäftspartner Rechnungen für Strip Clubs, Nobelrestaurants und Nachtklubs sowie Prostituierte, Kokain und Crack bezahlt haben. Weitere Zuwendungen umfassten laut Anklageschrift Luxusuhren der Marken Panerai und Rolex für 17.420 und 8.000 Dollar sowie ein extravagantes Wochenende in einem teuren Ski-Resort. Insgesamt habe der Fondsmanager Schmiergelder im Wert von mehr als 100.000 Dollar erhalten. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar.

(APA/dpa)

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