Mastercard errechnet aus Einkäufen Gewicht der Kunden

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In einem Patentantrag beschreibt Mastercard wie die Daten erstellt werden und wie diese von anderen Unternehmen genutzt werden können.

Daten sind mehr wert als jedes Golddepot auf dieser Welt. Dabei sind Facebook und Google nicht die einzigen Datenkraken. In einem Patentantrag beschreibt Mastercard wie aus dem Einkaufsverhalten auf Gewicht und Größe von Personen rückgeschlossen werden kann und diese für Fluggesellschaften und Versicherungen von Interesse sein könnten.

Das Sammeln der Informationen und die Verarbeitung wird als "Big Data" verstanden. In dem 2015 eingereichten Patentantrag von Mastercard werden die positiven und negativen Auswirkungen von der Auswertung der Einkaufsdaten beschrieben. Das von Mastercard entwickelte System soll diesen meist unübersichtlichen Berg an Daten ordnen und dem Karteninhaber ein Gesicht geben, oder besser gesagt, Größe und Gewicht.

Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe

Mastercard beschreibt im Patent die Software folgendermaßen: "Ein System, ein Verfahren und ein computerlesbares Speichermedium, das so konfiguriert ist, dass es die physische Größe der Zahlungsbegünstigten auf der Grundlage von Zahlungsvorgängen analysiert und es einem Transportanbieter erlaubt, die physische Größe der Zahlungsbegünstigten bei der Zuteilung eines Sitzplatz zu berücksichtigen.“

Da Personen auch viel Kleidung, darunter auch Hosen, Kleider und Schuhe mit Kreditkarte bezahlen, kann darüber ermittelt werden, welche Größe und welches Gewicht der Karteninhaber und die Familienmitglieder haben.

Die weitergegebenen Daten sollen den Fluglinien dabei helfen, für einen übergewichtigen Kunden bereits bei der Buchung einen passenden Platz zu finden. Zumindest in der Theorie. In der Praxis ist davon auszugehen, dass besonders große oder dicke Personen nur teurere Sitzplätze angezeigt bekommen.

Ungesunder Lebensstil = höhere Beiträge

Versicherungen können vor Abschluss die Daten einholen (natürlich gegen einen Aufpreis), um sich die Ernährungsgewohnheiten und Gepflogenheiten des zu Versichernden genauer anzusehen. Geht er oft essen? Macht er Extremsport, wie ist es um den Alkoholkonsum oder die Ernährungsgewohnheiten bestellt? Ergibt die Durchsucht: Kunde kauft oft Chips und durchschnittlich drei Liter Wein pro Woche, kann man sich ausrechnen, dass die Versicherungsbeiträge nicht gerade niedrig ausfallen werden.

Der damit umgangene Datenschutz ist dabei nur ein peripheres Problem.

>>> Hier geht's zum Bericht auf economist.com.

(bagre)

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