Badeschuhe mit Gandhi-Konterfei verärgern Amazon-Kunden

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Der "Vater des Landes" würde durch diese angebotenen Badeschuhe entehrt werden, meinen indische Nutzer auf Twitter. Amazon hat das Produkt mittlerweile entfernt.

Erst Fußmatten mit der indischen Landesfahne, jetzt Badeschlapfen mit dem Konterfei des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi: Der Online-Versandhändler Amazon hat erneut den Zorn indischer Verbraucher auf sich gezogen.

In den sozialen Medien hagelte es Kritik an dem US-Konzern. "Amazon sollte in Indien verboten werden. Sie haben eine Grenze überschritten", erklärte Mayank Parmar am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

"Amazon muss seine Slipper mit dem Gesicht von Mahatma Gandhi darauf zurückrufen. Respektiert unsere Führer und vermeidet Kontroversen", forderte Ashok Tanwar, ein weiterer Twitter-Nutzer. Erst am Mittwoch hatte die indische Regierung den US-Konzern aufgefordert, sich für die "beleidigenden" Fußmatten zu entschuldigen. Außenministerin Sushma Swaraj drohte Amazon mit scharfen Konsequenzen. Der Online-Händler nahm daraufhin das umstrittene Produkt aus dem Angebot.

Doch bereits kurze Zeit später wurden Bilder von Badeschlapfen mit dem Gesicht Mahatma Gandhis auf Twitter veröffentlicht, die Amazon USA zum Kauf anbot. Auf der Website hieß es zu den Schuhen zum Preis von 16,99 Dollar (15,94 Euro), diese seien "professionell bedruckt", sähen "toll aus und machen gute Laune".

Gandhi hatte in den 1940er Jahren eine gewaltlose Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft angeführt, die im Jahr 1947 zur Unabhängigkeit Indiens führte. Am 30. Jänner 1948 wurde er beim Gebet in Neu-Delhi von einem Hindu-Fanatiker erschossen.

Kein Kommentar von Amazon

Amazon war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die umstrittenen Badeschuhe schienen jedoch von der Website entfernt worden zu sein. Das indische Außenministerium teilte am Samstag mit, der Botschafter in Washington habe den Auftrag erhalten, an Amazon heranzutreten. Wenn das Unternehmen unabhängigen Händlern eine Plattform biete, müssten diese Rücksicht auf indische Befindlichkeiten und Gefühle nehmen.

Seit dem Einstieg in das schnell wachsende indische Onlinegeschäft im Jahr 2013 ist Amazon auf dem Subkontinent auf dem Vormarsch. Das Unternehmen hat Investitionen in der Höhe von fünf Milliarden Dollar in dem Land angekündigt.

(APA/AFP)

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