Von wegen Protektionismus: Trump-Hotel strotzt vor Importwaren

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FILES-US-POLITICS-TRUMP-HOTELSAPA/AFP/ZACH GIBSON
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Eine britische Zeitung hat einen Reporter in das neue Trump-Hotel in Washington geschickt. Das Ergebnis lässt rätseln.

„Kauft Amerikanisch“ ist das Credo, das US-Präsident Donald Trump seit seiner Amtseinführung verbreitet. Doch das dürfte nur für die anderen gelten. Dass seine rote Kappe mit der Aufschrift "Make America great again" in China produziert wird, ist nicht neu. Dafür musste Trump schon im Vorwahlkampf hämischen Spott einstecken. Nun hat die britische "Daily Mirror" noch anderes zu Tage gebracht. Ein Korrespondent der Zeitung hat sich nämlich im neuen Washingtoner Trump International Hotel , wo die Nacht ab 800 Dollar aufwärts kostet, gegenüber vom Weißen Haus einquartiert. Und die Einrichtung des Fünf-Sterne-Tempels genauer unter die Lupe genommen.

Das Fazit, nicht wirklich überraschend: Das Hotel wird dominiert von importierten Artikeln, berichtet der „Spiegel-Online“. Nahezu alles im Zimmer, was nicht niet- oder nagelfest ist, wurde im Ausland produziert. In Mexiko montierte Fernseher, deutsches Porzellan, italienische Bettwäsche, malaysische Telefone, englische Badezimmermülleimer, indische Handtücher: Bis auf die Schokoladentaler, so der Korrespondent Chris Bucktin, habe er nichts aus US-Produktion gefunden. Im hoteleigenen "The Spa bei Ivanka Trump TM" hüllen sich die Gäste in einen Bademantel aus China. Kurioses Highlight der Raumausstattung: die Trump-Mundspülung. Sie wird in Kanada hergestellt und abgefüllt.

Das ehemalige Hauptpostamt, in dem sich das Washingtoner Hotel befindet, hat Trump von der US-Regierung nur gepachtet. Manche ausländische Delegationen fühlen sich schon jetzt genötigt, dort zu übernachten. Und in der Fülle nicht-amerikanischer Produkte, wird gemunkelt, sollen sich die internationalen Gäste ganz wie zu Hause fühlen.

>> Artikel im "Spiegel-Online"

(red.)

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