Wenn der Post-Chef zehn Mal so viel wie der Premier verdient

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Der australische Post-Chef Ahmed Fahour verdient umgerechnet vier Millionen Euro jährlich. Das könnte jetzt seinen Abgang bedeuten. Immerhin hatte Fahour das marode Unternehmen in wenigen Jahren auf Kurs gebracht.

Die Diskussion über zu hohe Managergehälter gibt es nicht nur in Europa. Nun hat nach der Empörung über sein Millionengehalt der Chef der australischen Post seinen Rücktritt angekündigt. Ahmed Fahour teilte am Donnerstag mit, das Staatsunternehmen im Juli verlassen zu wollen. Der Post-Chef hatte sich ein Jahressalär von 5,6 Millionen australischen Dollar (vier Millionen Euro Euro) zahlen lassen - zehn Mal so viel wie der australische Premierminister verdient. Damit ist Fahour der bestbezahlte Beamte Australiens. Aber relativ wenig im Vergleich mit anderen Top-CEOs.

Fahours Gehalt war vor einigen Wochen von einem Parlamentsausschuss öffentlich gemacht worden. Politiker aller Parteien übten Kritik an der stattlichen Vergütung, Premierminister Malcolm Turnbull forderte den Post-Chef zu einem Gehaltsverzicht auf.

Zuvor hatte die Post eine Anfrage nach dem Chef-Gehalt noch abgewiesen. Eine Auskunft über das Salär des Postchefs sei nicht im öffentlichen Interesse, weil dies die Marke der australischen Post beschädigen und damit das Geschäft bedrohen könne, so die Argumentation. Ein Ausschuss des australischen Senats sah dies aber anders. Genauso wie börsennotierte Firmen gesetzlich verpflichtet sind, Gehälter zu veröffentlichen, sollte für eine Firma im öffentlichen Besitz diese Vorgaben gelten.

Zum Vergleich, 2015 verdiente Österreichs Post-Chef Georg Pölzl 1,28 Millionen Euro, das 4,5-fache des heimischen Bundeskanzlers.

Unternehmen gerettet

Fahour hatte im Jahr 2010 die Leitung der Post übernommen, als das Unternehmen in einem maroden Zustand war und vor Milliardenverlusten stand. Die von ihm durchgesetzte Neuausrichtung hin zu mehr Aktivitäten im Paketdienst war erfolgreich: Am Donnerstag konnte Fahour für die ersten sechs Monate des Haushaltsjahres 2016/2017 einen Gewinn von 131 Millionen australischen Dollar verkünden.

"Das Wichtige für mich ist, dass ich dieses Unternehmen gerettet habe", sagte Fahour. "Australia Post steht nicht mehr nur für Briefe und Briefmarken. Heute ist es ein Riese bei der Paketauslieferung und im Onlinehandel."

(APA/AFP)

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