Warum der Aufsichtsrat dem Barclays-Chef den Bonus kürzt

FILE PHOTO: Jes Staley, CEO of Barclays bank, attends the WEF annual meeting in Davos
FILE PHOTO: Jes Staley, CEO of Barclays bank, attends the WEF annual meeting in DavosREUTERS
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Jes Staley hatte unerlaubt versucht, den Autor eines anonymen Beschwerdebriefs herauszufinden. Nun ermittelt die Finanzaufsicht des Landes gegen ihn.

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Nach Angaben der britischen Großbank Barclays hatten Mitglieder ihres Verwaltungsrats sowie ein Manager im Juni vergangenen Jahres anonyme Briefe erhalten, die sich über eine frisch eingestellte Führungskraft ausließen. Bankchef Jes Staley erfuhr davon und wollte mithilfe der Konzernsicherheit den Verfasser der Schreiben ausfindig machen, berichtete „Spiegel-Online“.

Als der Verwaltungsrat der Bank von Staleys Suche nach dem "Whistleblower" Kenntnis erlangte, habe das Gremium die Finanzaufsicht des Landes informiert, teilte die Bank am Montag mit. Bankinterne Untersuchungen hätten ergeben, dass Staley "aufrichtig, aber fälschlich glaubte, dass es erlaubt sei, den Urheber des Briefes zu identifizieren". Der Autor sei weiter unbekannt.

Staley, der seinen Fehler eingeräumt und sich beim Verwaltungsrat entschuldigt habe, erhielt eine Abmahnung.  Zudem müsse er mit einer deutlichen Kürzung seines Bonus rechnen, so die Bank. Der Bankchef solle aber im Amt bleiben. Über die genaue Höhe wolle das Aufsichtsgremium nach Abschluss der Untersuchung entscheiden.

>>> Bericht von "Spiegel-Online"

(red.)


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