Londons traurigste Banker arbeiten bei Deutsche Bank

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Die Boni der Investmentbanker wurden teilweise stark gekürzt. Darunter litt die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

Weniger als ein Viertel der Investmentbanker in London war einer Umfrage zufolge mit den Bonuszahlungen für 2016 zufrieden. Besonders viel Unmut gab es demnach bei den Mitarbeitern der Deutsche Bank AG, nachdem Vorstandschef John Cryan die variable Vergütung für viele Top-Händler und –Berater reduziert hatte. Am anderen Ende des Spektrums zeigten sich die Angestellten von JPMorgan Chase & Co. am zufriedensten, wenn auch nur mit geringem Vorsprung.

Über alle Banken hinweg lag die Quote der Mitarbeiter, die mit ihren Bonuszahlungen glücklich waren, bei 23 Prozent.

Die Angestellten europäischer Finanzinstitute in Londons Finanzbezirk litten mit Blick auf die Vergütung unter einem schwierigen Jahr – die Banken fielen bei den Marktanteilen im Handel noch weiter hinter die Konkurrenten von der Wall Street zurück. Gleichzeitig hat der bevorstehende Brexit vielerorts Zweifel an der Zukunft Londons als Finanzzentrum aufkommen lassen.

Strenges Kostenmanagement

Nachdem Strafen für Fehlverhalten Milliarden Euro an Gewinnen im vergangenen Jahr aufgesogen hatten, reagierten Deutsche Bank und Credit Suisse indem sie Arbeitsplätze strichen und die Boni für viele führende beratende Banker auf null setzten.

„Eine hohe Bezahlung mindert nicht den Frust der Banker mit Blick auf ihrer Karrieren“, sagte Alice Leguay, Mitbegründerin von Emolument. „Banking wird nicht mehr länger als glamouröser Job wahrgenommen.” Sie verweist darauf, dass die Branche jetzt unter scharfer Beobachtung stehe und stark reguliert sei. Viele Banker seien jedoch weiter an ihren Arbeitsplatz gefesselt, um ihren bestehenden Lebensstil zu finanzieren. Sie würden auf „die richtige Chance warten, um zu einem Hedgefonds oder in die Private-Equity-Sektoren zu wechseln“.

Der Ertragsanteil großer europäischer Banken beim Handel von Aktien und Anleihen, der vor drei Jahren noch bei zusammen 35 Prozent lag, fiel in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das zweite Quartal in Folge unter 26 Prozent zurück. Das zeigen Daten von Bloomberg Intelligence.

(Bloomberg)


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