Steirisches Start-up entwickelt leuchtenden Zebrastreifen

So könnten die leuchtenden Zebrastreifen aussehen.
So könnten die leuchtenden Zebrastreifen aussehen. (c) niki schreinlechner photography/LCT GesmbH
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Ein steirisches Unternehmen will mittels Lichtbeton Unfälle mit Fußgängern im Straßenverkehr verhindern. Die leuchtenden Bodenelemente werden in Bangkok und Melbourne schon kommendes Jahr installiert.

Viele Faktoren erhöhen das Risiko der Fußgänger im Verkehr. Damit gefährliche Straßenabschnitte deutlicher sichtbar werden, hat das steirische Unternehmen LCT eine Art Prototyp für einen leuchtenden Zebrastreifen entwickelt. Das weltweit aktive Start-up stellt Lichtbetonplatten her, die mittels LEDs stromsparend leuchten. 

Einerseits können die Lichtbetonblatten mit der Ampelregelung gleichgeschaltet werden und dementsprechend rot oder grün leuchten, was besonders aktuell für unaufmerksame Smartphone-Nutzer ist. Andererseits lässt sich auch das Konzept „Light on Demand“ realisieren. Bei Fußgängerübergängen, an denen in der Nacht die Ampelregelung deaktiviert ist oder keine Ampeln vorhanden sind, können die "Lightstones" mit Hilfe von Sensoren aktiviert werden. So kann ein Autofahrer gut erkennen, wann ein Fußgänger die Straße überqueren will.

Weltweites Interesse

Ob solche Anlagen in Österreich schon bald installiert werden, ist noch offen. Lediglich in Graz ist eine Testanlage in Planung. LCT-CEO Alexander Haider ist im Gespräch mit der "Presse" aber zuversichtlich: In Österreich sei man, was Entscheidungen angehe, eben etwas träger als anderswo.

Sein Angebot richtet das steirische Unternehmen auch an verschiedene Städte rund um den Globus. In den Metropolen Melbourne und Bangkok werden 2018 bereits die ersten Ampelsysteme in Betrieb gehen. Die Entscheidungsträger seien dort sehr zielorientiert vorgegangen, auf den Wunsch nach mehr Sicherheit folgte die Umsetzung.

"Durchschnittlich sind Ampelsysteme mit Leuchtbetonplatten fast ein Drittel günstiger als herkömmliche, was sich vor allem in der Wartung und Erhaltung der Anlagen zeigt", sagt Haider. Denn: Eine LED-Bodenleuchte kann mittels einer kleinen Zange ausgetauscht werden und benötige keinen Kran.

Projekt für Sehbehinderte

Da das Thema Zebrastreifen auch für sehbehinderte Menschen relevant ist, arbeitet das Start-up in Zusammenarbeit mit dem österreichischen und deutschen Blindenverband gerade an einer für Sehbehinderte abgestimmten Licht- und Bodenvariante.

Bild aus dem saudischen Königspalast in Jeddah, wo das steirische Unternehmen die Bodenbeläge der Parkanlagen zum Leuchten bringt.
Bild aus dem saudischen Königspalast in Jeddah, wo das steirische Unternehmen die Bodenbeläge der Parkanlagen zum Leuchten bringt. (c) LCT GesmbH

Die leuchtenden Platten können aber auch abseits der Straßen in Parks oder Gärten eingesetzt werden. Auf diesen Geschmack kam unter anderen auch das saudi-arabische Königshaus: Das steirische Unternehmen gestaltete daraufhin die Bodenbeleuchtung im Park des Königspalastes sowie die Einfahrtsbereiche.

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