Werbung mit Dalai Lama macht Mercedes zu Chinas "Volksfeind"

Tibetan spiritual leader, the Dalai Lama, speaks at an interactive session organised by Indian Chamber of Commerce on 'Revival of Ancient Knowledge' in Kolkata
Tibetan spiritual leader, the Dalai Lama, speaks at an interactive session organised by Indian Chamber of Commerce on 'Revival of Ancient Knowledge' in KolkataREUTERS
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Eine Werbung mit einem Spruch des Dalai Lama handelt Mercedes massive Kritik aus China ein. Der deutsche Autobauer löscht den Beitrag und bittet um Entschuldigung.

Ein Werbefoto bei Instagram hat dem deutschen Autobauer Mercedes-Benz empörte Reaktionen in China beschert. Nachdem Mercedes in dem Online-Bilderdienst den Dalai Lama zitiert hatte, bat das Unternehmen am Dienstag um Entschuldigung dafür, die Gefühle von Menschen in China verletzt zu haben. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter ist für die Führung in Peking ein rotes Tuch. Der deutsche Autobauer, für den China ein wichtiger Absatzmarkt ist, hatte bei Instagram das Bild eines Mercedes am Strand gepostet - versehen mit dem Zitat: "Betrachte die Lage aus allen Richtungen, dann wirst Du offener sein." Dazu riet Mercedes, die Woche "mit einem frischen Blickwinkel des Dalai Lama" zu beginnen.

Dalai Lama kämpft für ein freies Tibet

Obwohl Instagram für die meisten Internetnutzer in China blockiert ist und der Post auf Englisch geschrieben war, hagelte es prompt heftige Kritik in den chinesischen sozialen Netzwerken. Die kommunistische Parteizeitung warf dem deutschen Autobauer in einem Kommentar gar vor, sich "zum Feind des chinesischen Volkes gemacht" zu haben.

Der Dalai Lama setzt sich für eine größere Autonomie Tibets ein. Der Führung in Peking gilt der Friedensnobelpreisträger hingegen als "Wolf in Mönchskutte", der die Unabhängigkeit Tibets durch "spirituellen Terrorismus" forcieren will.

Mercedes will "Verständnis der chinesischen Werte vertiefen"

Mercedes löschte den Instagram-Post und bat im sozialen Netzwerk Weibo um Entschuldigung. Das Unternehmen habe unverzüglich Maßnahmen eingeleitet, "um unser Verständnis der chinesischen Kultur und Werte weiter zu vertiefen", schrieb der Autobauer.

In der Vergangenheit waren bereits zahlreiche weitere ausländische Firmen in Peking auf harsche Kritik gestoßen. Ein Instagram-Post mit dem Dalai Lama bescherte im vergangenen Sommer auch der britischen Band Placebo Ärger: Ein Auftritt in Shanghai fiel nach Angaben der Musiker deswegen ins Wasser.

(APA)

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