Mysteriöser Spender will Staatsschuld der Briten tilgen

Der Brexit kommt die Briten teuer zu stehen. Da ist jedes Pfund recht.
Der Brexit kommt die Briten teuer zu stehen. Da ist jedes Pfund recht. (c) APA/AFP/CHRIS J RATCLIFFE (CHRIS J RATCLIFFE)
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Mehrere hundert Millionen Pfund wurden gespendet, um Großbritanniens Schulden zu begleichen. Das Problem: Es ist nicht ansatzweise genug und darf daher nicht abgehoben werden. Jetzt will die Regierung per Gericht an die Reserven.

Die Geste war wohl gut gemeint: Vor gut neunzig Jahren hat ein anonymer Spender 500.000 Pfund auf einem Bankkonto hinterlegt, um Großbritannien zu helfen, seine Staatsschulden zu begleichen. Doch die gute Tat hatte einen Haken. Die britische Regierung darf nämlich erst an das Geld, wenn sie das Land damit gänzlich entschulden kann. Und obwohl sich die Summe mittlerweile auf 400 Millionen Pfund (455 Mio. Euro) mehr als verachthundertfacht hat, ist das Land davon noch weit entfernt.

1,7 Billionen Pfund im Minus

London will allerdings nicht länger warten und zieht vor den Obersten Gerichtshof, um dennoch an die 400 Millionen Pfund zu kommen, berichtet der "Telegraph". Die Regierung argumentiert, dass es doch wohl im Sinne des Spenders sei, wenn sein Geld zumindst für die teilweise Reduktion der Schulden verwendet werde. Kritiker halten das für fraglich und verweisen darauf, dass der Spender sein Geld möglicherweise bewusst nicht zur reinen Budgetkosmetik freigegeben hat. Tatsächlich kam die gespendete Summe nie über 0,066 Prozent der Staatsschulden hinaus. Aktuell sind die Briten mit 1,7 Billionen Pfund im Minus.

Geldspenden gegen Kriegsschulden

Über die Identität des Spenders ist nichts bekannt. Es wird allerdings vermutet, dass der Geber dem Aufruf des früheren Premierministers Stanley Baldwin gefolgt sei. Baldwin hatte reiche Mitbürger 1919 darum gebeten, Geld zu spenden, damit Großbritannien die Schulden aus dem ersten Weltkrieg abbauen kann.

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