Österreichs Wirtschaft wuchs 2011 um 2,7 Prozent

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Die Statistik Austria attestiert der heimischen Wirtschaft für 2011 ein reales Wachstum von 2,7 Prozent. Das ist deutlich höher als der EU-Schnitt.

Die österreichische Wirtschaft ist laut Statistik Austria 2011 real um 2,7 Prozent gewachsen. Die bisherigen Berechnungen des Wifo hatten einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3 Prozent ergeben. Österreichs Wirtschaft sei damit aber deutlich stärker gewachsen als der Schnitt der Euroländer bzw. der EU-Länder, wo es jeweils ein Plus von 1,5 Prozent gab. Das BIP zu laufenden Preisen lag damit 2011 bei rund 301 Milliarden Euro (nominell plus 5,0 Prozent) oder 35.710 Euro pro Einwohner.

Die Herstellung von Waren und das Energiewesen waren mit einem realen Wachstum von 8,5 Prozent bzw. 9,4 Prozent maßgeblich für das Plus in der heimischen Wirtschaftsleistung. Auch die Bauwirtschaft legte um 3,5 Prozent real zu. Rückgänge gab es nur in wenigen Bereichen, darunter der Bergbau (minus 3,4 Prozent) und die öffentliche Verwaltung (minus 0,7 Prozent).

Prognose nach unten revidiert

Im Vergleich zur letzten Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators wurde die Prognose für das zweite Quartal 2012 geringfügig um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert. Im Vergleich zum zweiten und dritten Quartal des Vorjahres erwartet die Nationalbank im Jahersabstand eine Steigerung von jeweils 0,5 Prozent.

Dies bedeutet, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende September um nur einen halben Prozentpunkt über den Vorjahr liegen wird. Die im erst Juni erhöhte OeNB-Prognose für das Gesamtjahr 2012 geht aber davon aus, dass die Wirtschaftskraft drei Monate später um 0,9 Prozent über dem Ende 2011 liegen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste sich die Konjunktur zum Jahresausklang merklich beleben.

Für den Euroraum lassen sowohl die vorliegenden harten Fakten als auch die Vertrauensindikatoren für das zweite Quartal sogar einen leichten Rückgang erwarten, schreibt die Nationalbank. So sanken im Euroraum zuletzt die Industrieproduktion und das Absatzvolumen im Einzelhandel, darüber hinaus signalisiert der Einkaufsmanagerindex ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung.

"Überdurchschnittliche Performance"

Österreich zähle zwar zu den Ländern mit einer noch überdurchschnittlichen Performance, die "heimische Wirtschaft kann sich jedoch nicht gänzlich von den internationalen Entwicklungen abkoppeln, wobei die Exportwirtschaft am unmittelbarsten von dem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld getroffen wird". Im März seien die (nominellen) Güterexporte erstmals seit 2009 im Jahresabstand wieder leicht gesunken. Die Nationalbank rechnet damit, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Die Wirtschaftsforscher vom Wifo rechnen in ihrer jüngsten Prognose noch mit einem Ansteigen der Exporte von 3,5 Prozent im jahr 2012.

Ein ähnliches Bild ergebe sich für die Industrie. "Die Industrieproduktion konnte seit Jahresbeginn 2011 nur noch geringfügig gesteigert werden und der aktuelle Einkaufsmanagerindex signalisiert eine Stagnation".

Relativ günstig entwickelte sich bisher dagegen der Arbeitsmarkt. Mit 4,1 Prozent habe Österreich die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote in der EU, die Vorlaufindikatoren - wie offene Stellen und beabsichtigte Kündigungen gemäß Frühwarnsystem - "lassen (aber) eine Abschwächung der Arbeitsmarktdynamik in den kommenden Monaten erwarten". Die aktuell rückläufige Inflation werde aber die Realeinkommen stützen und damit ein moderates Wachstum des privaten Konsums in den kommenden Monaten ermöglichen.

"Angesichts der jüngsten Fortschritte zur Lösung der europäischen Schuldenkrise" erwartet die Nationalbank keine Verschärfung der Krise, "sie stellt jedoch einen wichtigen Risikofaktor für die weitere Konjunkturentwicklung dar".

(APA)

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