Der Ölkonzern will laut Wirtschaftsminister Caglayan in das türkische Projekt fünf Mrd. Euro investieren.
[Wien/Ankara/APA] Der börsenotierte Energiekonzern OMV will sich an dem türkisch-aserbaidschanischen Pipeline-Projekt Tanap (Transanatolische Pipeline) mit einem Investitionsvolumen von sieben Mrd. Dollar (5,41 Mrd. Euro) beteiligen. Das erklärte der türkische Wirtschaftsminister Zafer Caglayan laut türkischen Medien. Caglayan hat vergangene Woche in Wien Gespräche mit den Chefs von OMV, Voestalpine und Magna geführt. „Kein Kommentar", hieß es dazu bei der OMV. Die OMV habe nach einer Beteiligung am Tanap-Projekt angefragt, so Caglayan. Er werde die Anfrage an Energieminister Taner Yildiz weiterleiten.
Die OMV hat jahrelang den Bau einer direkten Pipeline (Nabucco) zu den Gasquellen in der Kaspischen Region geplant, die großteils durch die Türkei hätte führen sollen. Im Vorjahr haben aber Aserbaidschan und die Türkei das Pipeline-Projekt Tanap geboren und heuer mittels Staatsvertrag besiegelt. Tanap soll den Großteil der ursprünglich geplanten Nabucco-Pipeline abdecken und von der türkisch-georgischen Grenze durch die Türkei führen.
Die OMV ist nach wie vor im Rennen um den Zugang zu den Gasquellen der kaspischen Region mit dem verkleinerten Projekt „Nabucco West", das ab der bulgarisch-türkische Grenze an die Tanap andocken und zum Gas Hub Baumgarten an der österreichischen Grenze führen soll. An der „Nabucco West" sind wie am ursprünglichen Projekt neben der OMV die deutsche RWE, die ungarische MOL-Tochter FGSZ, die türkische Botas, die Bulgarian Energy Holding und die rumänische Transgaz zu gleichen Teilen beteiligt. Konkurrent beim Zugang zu den kaspischen Gasquellen ist das TAP-Projekt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26. September 2012)