Nur jede 20. Top-Position wird von einer Frau besetzt

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In Österreich gibt es noch immer zu wenige Frauen im Top-Management. Eine Studie belegt zudem einen Zusammenhang zwischen Frauenerwerbstätigkeit und dem Wirtschaftswachstum.

Zu wenige Frauen im Management, noch immer ungleiche Bezahlung und zu wenig Gleichstellung. Zwar sieht eine Studie die Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsleben in Österreich auf einem guten Weg, doch Arbeit bleibt mehr als genug.

Österreich liegt der "Third-Billion"-Studie zufolge bei der Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsleben weltweit unter den ersten 25 Staaten. Dennoch gebe es noch immer einen enormen Aufholbedarf. Nach einer Erhebung der Unternehmensberatung Booz & Company rangiert Österreich auf Platz 21. Vor Österreich liegen unter anderem Deutschland, die Schweiz, die skandinavischen Länder, Spanien, Portugal, Litauen und Lettland. Weltweit den ersten Platz belegt der Studie zufolge Australien.

Frauen selten in Geschäftsführung

Das Booz & Company-Ranking belegt: Gerade aufstrebende Wirtschaftsnationen wie China (Rang 58), Indien (Rang 115) aber auch Länder der MENA-Region wie Saudi Arabien (Rang 123), die Vereinigten Arabischen Emirate (Rang 109) oder Ägypten (Rang 108) haben in diesem Bereich noch großen Aufholbedarf. Aber auch in Österreich zeigen sich noch erhebliche Defizite, wenn es darum geht, berufstätigen Frauen die gleichen Karrierechancen wie ihren männlichen Kollegen zu ermöglichen. So stellen Frauen in Österreich 55% der Universitätsabsolventen, aber nur knapp 29% der führenden Funktionen in Unternehmen. „In der Geschäftsführung Österreichs 200 größter Unternehmen beträgt der Frauenanteil sogar nur etwa 5%, in den Aufsichtsräten nur etwa 11%“, bemängelt Angela Dum, Mitglied der Geschäftsleitung bei Booz & Company in Österreich.

Noch weiter Weg zur Gleichstellung

„Die Platzierung im globalen Ranking zeigt die vergleichsweise guten Rahmenbedingungen in Österreich. Dennoch ist klar, dass es noch ein weiter Weg ist, bis eine vollständige wirtschaftliche Gleichstellung der Geschlechter Realität ist“, so Dum. Bereits heute gehört Österreich im Bereich des gleichen Beschäftigungszugangs – worunter unter anderem Aspekte wie Karenzmöglichkeiten, Nicht-Diskriminierung, und Kinderbetreuungsangebote fallen – zum internationalen Spitzenfeld, doch in Bezug auf gleiche Entlohnung gibt es noch viel Aufholbedarf.

Nach einer Erhebung der Statistik Austria betrug im Jahr 2010 die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen in Österreich nominell 40%. Unter Berücksichtigung der Unterschiede im Beschäftigungsausmaß lagen die Bruttojahreseinkommen von Frauen noch immer um 19% unter jenen der Männer. In Deutschland ist diese Lücke mit nominell 22% und bereinigten acht% deutlich geringer.

Gleichstellung fördert Wirtschaftswachstum

Ein weiteres Studienergebnis: Hohe Third Billion-Indexwerte eines Landes führen zu deutlich besseren Ergebnissen beim Pro-Kopf-Einkommen, der Alphabetisierungsrate und beim Zugang zu Bildungsmöglichkeiten. „Dieser signifikante Effekt verdeutlicht: Maßnahmen zur Förderung des beruflichen Einstiegs, der Karriereentwicklung und der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen sind kein Selbstzweck, sondern führen mittel- bis langfristig zu immensen makroökonomischen Vorteilen für den jeweiligen Standort“ so Christine Rupp, Studienautorin und Partnerin bei Booz & Company in Deutschland.

„Daher ist es eine vordringliche Aufgabe der Politik und der Unternehmensentscheider auf allen Ebenen, mit gezielten Ausbildungs-, Förder- und Kinderbetreuungsinitiativen die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Frauen ihr volles ökonomisches Potenzial ausschöpfen und damit auch die Weltwirtschaft substanziell voranbringen können

(Red.)

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