Wie der Kobold mit zu schönem Haar das Geld versteckt

Kobold schoenem Haar Geld
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Der "Buwockl" von Daniel Jokesch soll Kindern das Thema Korruption erklären. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind natürlich "rein zufällig".

Er hat zu schönes Haar, noch lieber als Geld hat er viel Geld. Und sein allerliebster Schabernack ist es, dieses Geld zu verstecken - am besten im "Koboldtum Liechtenstein". Die Rede ist vom "Buwockl", erfunden vom Karikaturisten Daniel Jokesch. Jetzt ist ein satirisches Kinderbuch erschienen, das die Geschichte des schönen Kobolds vom See der Wörter erzählt. Der korrupte "Buwockl" soll Kindern auf spielerische Weise Begriffe wie Geldwäsche,  Steuerhinterziehung oder die "Unschuldsvermutung" vermitteln - und auch Erwachsene zum Lachen bringen.

Jokesch versucht, Korruption zu erklären, indem er das Thema in der Erlebniswelt der Kinder ansiedelt. Das liest sich dann etwa so:
Stell dir vor, ein Schüler will nichts lernen, aber trotzdem einen Einser bekommen. Das kann eigentlich nicht funktionieren. Doch der Kobold flüstert ihm ein: „Schenke der Lehrerin dein gespartes Taschengeld! Wenn sie dir dafür einen Einser gibt, wirst du bald viel mehr Taschengeld bekommen."

"Korruption - besser nicht am Telefon!"

Neben der liebevoll illustrierten "Buwockl"-Geschichte finden die jungen Leser im Buch auch verschiedene Aufgaben, die sie mit dem Malstift lösen können. So muss man zum Beispiel durch ein Labyrinth Steuergelder ins Krankenhaus bringen, ohne dass der Buwockl daran hängen bleibt. Aber Vorsicht: Denn der Ex-"Finanzkobold" ist ein schlaues Kerlchen - und hat im Laufe seines Lebens einiges dazugelernt. Diese Weisheiten gibt er am liebsten in Reimen weiter:
"Zu zweit macht man die Korruption,
doch besser nicht am Telefon!
Es könnte ja wer hören
- das würde etwas stören."

Wer noch mehr über den Buwockl erfahren will, kann auch auf seiner Facebook-Seite vorbeischauen. Dort lernt man seine Kobold-Freunde kennen, die so manchem österreichischen und internationalen Politiker wie aus dem Gesicht geschnitten sind. Wer meint, dass diese beabsichtigt sind, irrt allerdings. Im Buch wird schließlich eindeutig klargestellt: "Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, für die im Übrigen die Unschuldsvermutung gilt, ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig."

zum Buch

Buwockl - Der Kobold mit zu schönem Haar
Holzbaum Verlag, 32 Seiten, 9,95 Euro.
Seit 19.11.2012 im Handel

Daniel Jokesch (geb. 1973 in Salzburg) ist Karikaturist und veröffentlicht regelmäßig in der Wiener Zeitung und der Tiroler Tageszeitung. Mit dem "Buwockl" hat er sein erstes Buch geschrieben.

(sk)

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