Backhausen: Ein Retter aus Indien

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Der indische Seidenfabrikant Chamundi und die österreichische Sanierungsgesellschaft Value Management Services kaufen die insolvente Textilfirma Backhausen. Das endgültige Okay soll am Mittwoch erfolgen.

Wien. Zwei Monate, nachdem die Textilfirma Backhausen in die Insolvenz geschlittert ist, sind die Rettung und Fortführung des Traditionsbetriebs geglückt. Der indische Seidenfabrikant Chamundi Silks und die österreichische Sanierungsgesellschaft Value Management Services (VMS) übernehmen die Mehrheit an Backhausen. Das bestätigte Reinhard Backhausen der „Presse“.
Das endgültige Okay soll am Mittwoch erfolgen: Da stimmen die Gläubiger, die Hausbank Hypo Niederösterreich und die Kreditschützer über den Sanierungsplan ab. Backhausen bietet eine Quote von 20 Prozent.

„Wir sind sehr glücklich, nun die richtigen Partner gefunden zu haben, mit denen es viele Synergien gibt, weil die Produkte von Chamundi-Silks eine perfekte Ergänzung zum Backhausen-Programm darstellen“, sagt Backhausen. Besonders wichtig: Die Produktion im Waldviertler Hoheneich soll erhalten bleiben. Backhausen beschäftigte zuletzt 104 Mitarbeiter.

Das 160 Jahre alte Unternehmen, das hochwertige Möbel- und Dekorstoffe produziert, ist von der Wirtschaftskrise schwer erwischt worden. Dazu kam die Billigkonkurrenz. Im Herbst schien mit dem austrosaudischen Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber ein Investor gefunden. Die vom ihm in Aussicht gestellten Millionen flossen aber nicht. Daraufhin musste Backhausen am 10. Oktober Insolvenz anmelden. Die Gläubiger haben an die sechs Mio. Euro an Forderungen angemeldet, davon entfällt die Hälfte auf Banken.
Die drei Gesellschafter der Private-Equity- und Restrukturierungsfirma VMS, Paul Niederkofler, Lukas Euler-Rolle und Martin Benger, sind hierzulande keine Unbekannten. Sie waren unter anderem schon bei Forstinger, Niedermeyer, Cosmos, Huber Trikot und Augarten tätig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2012)

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