AK-Wahl: Tamandl tritt gegen Kaske an

AKWahl Tamandl tritt gegen
AKWahl Tamandl tritt gegen(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Noch ist keine einzige Wahl des Jahres 2013 geschlagen, aber bei den Arbeitnehmervertretern wird bereits intensiv für 2014 gerüstet. Die ÖVP stellt jetzt schon die Weichen für die Arbeiterkammerwahl.

Wien/Ett. Nach der Ablöse von Langzeitpräsident Herbert Tumpel, der seit 1997 an der Spitze der Arbeiterkammer stand, wird der bisherige Vorsitzende der Dienstleistungsgesellschaft Vida, Rudolf Kaske, die SPÖ-Gewerkschafter in die Länder-AK-Wahlen führen. Mehr als ein Jahr vor den AK-Wahlen steht auch schon seine schwarze Herausfordererin fest: Die derzeitige ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Landeschefin des Wiener ÖAAB, Gabriele Tamandl, wurde bereits als Spitzenkandidatin nominiert.

Die roten Gewerkschafter haben trotz Verlusten bei der letzten Arbeiterkammerwahl 2009 ihre Vormachtposition gehalten und stellen mit Ausnahme von Tirol (dort ist Erwin Zangerl Präsident) und Vorarlberg (mit Präsident Hubert Hämmerle) den Chef in den Länderkammern sowie in der Bundesarbeitskammer, eine der Sozialpartnervertretungen. Erklärtes Ziel ist es, mit Tamandl in der Wiener AK den Posten des Vizepräsidenten zurückzuerobern. Den hatte einst Alfred Gajdosik, der wie Kaske aus der Gewerkschaft Hotel/Gastgewerbe kommt, für die Schwarzen inne. Hintergrund für den Frühstart bei roten wie schwarzen Arbeitnehmervertretern ist, dass die Nationalratswahl im Herbst 2013 für Kaske wie für Tamandl bereits viel Gelegenheit für Auftritte und eine Bühne zur Profilierung bietet.

Kein Körberlgeld für die AK

Weil nicht nur die Sozialversicherung, sondern auch die Arbeiterkammer von der ab 2013 geltenden außertourlichen Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage profitiert (Besserverdiener müssen mehr zahlen), musste allerdings zuletzt noch der amtierende Präsident Tumpel ausreiten. Er möchte den Eindruck vermeiden, die Arbeiterkammer hole sich durch die von der rot-schwarzen Koalition beschlossene Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage ein Körberlgeld. Daher werde das Geld, wie schon bei einer außertourlichen Erhöhung vor einigen Jahren, für soziale Zwecke aufgewendet, beteuerte AK-Chef Tumpel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2012)

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