Ex-Mitarbeiter wollen AUA auf 50 Millionen Euro klagen

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THEMENBILD: AUSTRIAN AIRLINES (AUA)APA/ROBERT JAEGER
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Mehr als 200 ehemalige AUA-Piloten und Flugbegleiter wollen die Firmenpensionsansprüche ausbezahlt bekommen.

Der Betriebsübergang der Austrian Airlines (AUA) auf die Tochter Tyrolean im vergangenen Jahr könnte das Unternehmen noch teuer zu stehen kommen. Mehr als 200 ehemalige AUA-Piloten und Flugbegleiter wollen nach ihrem Abgang die Ansprüche aus der Firmenpension ausbezahlt bekommen. Der Anwalt der Betroffenen, Roland Gerlach, will im kommenden Februar Musterklagen beim Arbeits- und Sozialgericht einbringen, sagte er dem "Standard".

Laut dem Anwalt hätte der "wirtschaftliche Wert" zum Stichtag 30. Juni 2012 ausbezahlt werden müssen. Dieser sei deutlich höher als das in den Pensionskassen liegende Kapital. In Summe geht es laut Gerlach für die ausgeschiedenen Mitarbeiter um mindestens 50 Millionen Euro. Für die noch aktiven Mitarbeiter hat der Betriebsrat bereits im vergangenen Jahr Klagen gegen das neue Pensionsmodell eingebracht. Die gesamten Kosten würden daher wahrscheinlich bei "weit über 100 Millionen“ liegen, erwartet Gerlach. 117 Piloten und knapp 220 Flugbegleiter hatten den Übergang auf die kostengünstigere Regionaltochter Tyrolean mit 1. Juli 2012 nicht akzeptiert und daraufhin gekündigt. Die AUA musste bereits für Abfindungen rund 60 Millionen Euro locker machen.

AUA ist sich keiner Schuld bewusst

Die AUA ist sich in der Causa keiner Schuld bewusst: "Wir sind überzeugt, dass wir juristisch korrekt gehandelt haben", sagte Sprecher Peter Thier der Zeitung. Man habe "hohe Abfertigungsangebote“ gemacht und die im Unternehmen verbliebenen Mitarbeiter in ein beitragsorientiertes Pensionssystem überführt, wie es auch der Gewerkschaftsbund geschaffen habe. „Die AUA war gezwungen zu handeln, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.“

(APA)

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