Schicksal heimischer Banken eng mit Osteuropa verknüpft

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Die Ratingagentur Fitch veröffentlichte einen Banken-Spezialreport. Das Ostexposure von Österreichs Banken ist demnach ausreichend diversifiziert.

Das Schicksal der österreichischen Banken bleibt weiter eng mit der Entwicklung der osteuropäischen Staaten verbunden. Das schreibt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Spezialreport, der sich mit dem österreichischen Bankensystem befasst. Besonders wichtig seien die Länder Tschechien, Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Kroatien. Das CEE-Exposure ist laut Fitch die vorherrschende Quelle für Probleme bei der Qualität des Bankvermögens. Jedoch meinen die Analysten, dass das Ostexposure der großen Austrobanken ausreichend diversifiziert ist, um hohe Kreditverluste aus schlechtlaufenden Märkten zu auszugleichen.

Zur wirtschaftlichen Situation in Österreich allgemein wird angemerkt: Trotz niedriger Arbeitslosigkeit und Leistungsbilanzüberschusses sei das kleine Österreich anfällig für externe Schocks, sprich: die Eurokrise.

Zum Halbjahr 2012 stammten laut Ratingagentur 67 Prozent der gesamten Erlöse der Bank Austria, 51 Prozent der Erste Bank und 86 Prozent der Raiffeisenbank International (RBI) aus Osteuropa. Mit Jahresende 2011 seien 69 Ostbanken in die heimischen Bankengruppen konsolidiert worden, mit einem Gesamtvermögen von rund 270 Milliarden Euro. Die Summe entspreche fast zwei Dritteln des österreichischen Bruttoinlandsproduktes.

In einigen Ländern Marktführer

Die Austro-Banken seien in einigen CEE-Ländern Marktführer. Das Kreditexposure habe laut Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) 265 Milliarden Euro betragen - ohne Bank Austria, die als UniCredit-Tochter nicht in den BIZ-Daten berücksichtigt ist. Es sei dies auch das größte Exposure eines einzelnen Landes in der Region überhaupt. Die drei größten heimischen Banken - Erste, Bank Austria und RBI - zählten zu den größten Ausleihern in der Region mit bedeutenden Marktanteilen. Generell halten laut Fitch westeuropäische Banken drei Viertel der Bankenassets in Osteuropa.

Die geringere aber stabile Profitabilität im eigene Lande werde durch profitablere Erträge in Osteuropa ergänzt. Diese seien allerdings anfälliger für makroökonomische und politische Instabilitäten. Positiv erwähnt wird in der Bankenanalyse, dass die Finanzmarktaufsicht FMA gemeinsam mit der Nationalbank neue Richtlinien veröffentlicht haben, um die Kapitalisierung und Refinanzierungsstruktur der Banken zu verbessern. Generell wird angemerkt, dass sich die Kapitalquoten seit der Finanzkrise zwar verbessert hätten, einen relativ großen Anteil aber noch immer nicht zum Kernkapital zählende Instrumente wie Partizipationskapital, ausmachten.

(APA)

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