Gewerkschaft will Umdenken zu kürzeren Arbeitszeiten

Arbeitszeit - working time
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Dem Mitterlehner-Vorstoß in Richtung flexiblere Arbeitszeiten wird eine Abfuhr erteilt. Überstunden müssten teurer werden, sagt die Gewerkschaft.

Die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp halten nichts vom Vorstoß von VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner für flexiblere Arbeitszeiten mit längeren Durchrechnungsmöglichkeiten und längeren Tageshöchstarbeitszeiten. "Diese Vorschläge sind weder familienfreundlich noch bedeuten sie eine sinnvolle Flexibilisierung. Fakt ist, dass Österreich bei langen Arbeitszeiten im absoluten Spitzenfeld in Europa liegt", so Pro-Ge-Vorsitzender Rainer Wimmer und der stellvertretende GPA-djp-Geschäftsführer Karl Proyer gemeinsam in einer Aussendung.

Sie wollen eine Reduzierung von regelmäßigen Überstunden, "um die Beschäftigung in Österreich zu erhöhen". Das gehe nur, wenn Überstunden für Arbeitgeber teurer würden, um deren Attraktivität zu senken. Es sei Zeit für ein Umdenken in Richtung kürzere Arbeitszeiten.

Flexibiliserung nur "Vorwand" für Kosten

Bei den Flexibilisierungswünschen der Arbeitgeber gehe es nicht ums Abdecken von Arbeitsspitzen, sondern um die Kosten regelmäßiger Überstundenleistungen der Beschäftigten. Unter dem "Vorwand" der Flexibilisierung sollten die Überstunden für die Wirtschaft billiger gemacht werden, vermuteten die Gewerkschafter, was für die Arbeitnehmer längeres Arbeiten für weniger Geld bedeute. "Dies ist weder unter wirtschaftlichen noch unter gesundheitlichen Aspekten sinnvoll. Lange Arbeitszeiten machen krank und verhindern, dass mehr Leute in Beschäftigung kommen", meinten Wimmer und Proyer.

Die wesentlichen Punkte wären, so begrüßt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, die Möglichkeit längerer Durchrechnung und eine Lockerung der Tageshöchstarbeitszeit von 10 Stunden etwa für Projektarbeiten. Bekanntlich hat sich weltweit das Just-in-Time-Konzept in Logistik, Produktion und Distribution durchgesetzt. Kürzere Produktlebenszyklen, sich rasch ändernde Kundenpräferenzen und globaler Wettbewerbsdruck fordern rasche Reaktion und Flexibilität.

Wich

(APA)

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