Sechs Filialschließungen bei Sport Eybl/Sports Experts

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Zu schnelles Wachstum und ein zu hoher Eigenmarkenanteil sollen für die Krise ursächlich sein. Die Diskonterschiene Sports Experts soll Verluste eingefahren haben.

Die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Sport Eybl/Sports Experts-Gruppe mit Hauptsitz in Wels versucht die Sanierung. Weitere 250 Mitarbeiter von aktuell 2200 müssen wie berichtet gehen. Bis Jahresende soll der Prozess zur Suche eines Partners abgeschlossen sein. Sechs Filialen stehen vor der Schließung. Das seien bei 58 Standorten rund zehn Prozent. Konkrete Angaben wollte Alleinvorstand Rolf Frischknecht nicht machen. Sie seien über ganz Österreich verteilt und es werde hauptsächlich Sport Experts betreffen. Man verhandle derzeit mit Nachmietern und wolle vorrangig die infrage kommenden Mitarbeiter informieren.

Eybl hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011/2012 (per 31. August) einen deutlichen Umsatzrückgang von 410 auf 389,5 Millionen Euro hinnehmen müssen. Auch die heurige Saison läuft schleppend. Auf die Frage nach etwaigen Verlusten und der Höhe des Eigenkapitals teilte das Unternehmen auf APA-Anfrage mit, dass der Jahresabschluss derzeit erstellt werde. Verluste seien in der Sparte Sports Experts entstanden. Das Eigenkapital sei positiv. Mit der Diskontschiene Experts hat sich der Händler überhoben. Man wuchs zu schnell, bei der Eigenmarkenstrategie räumte Rolf Frischknecht Fehler ein."Man hat zu viel zu schnell gewollt", stellte er fest. Bei Sports Experts hätten sie einen Eigenmarkenanteil von über 30 Prozent, sinnvoll wären 15 bis 20 Prozent.  Der Anteil der Eigenmarken soll nun sukzessive zurückgefahren werden.

Positionierung in Deutschland unter Prüfung

Die Frage, ob es bei der Suche nach einem Partner zur Stärkung der Eigenkapitalbasis um eine Beteiligung oder eine Übernahme gehe, lässt Eybl unbeantwortet. Es bestehe kein Zeitdruck. Mit den Strategieberatern von Deloitte würden verschiedene Optionen ventiliert. Dieser Prozess werde voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Bis August sollen sechs der insgesamt 58 Filialen geschlossen werden. Derzeit werde mit potenziellen Nachmietern verhandelt. Die strategische Positionierung in Deutschland werde derzeit geprüft.

Im vergangenen Jahr sind bereits die davor getrennten Einkäufe von Eybl und Experts zusammengelegt worden. Das kostete 17 Mitarbeitern den Job. Im September verließ überraschend Vertriebs- und Einkaufsvorstand Peter Wahle das Unternehmen. Seither ist der bisherige Finanzvorstand Frischknecht alleiniger Vorstand.

Mit Intersport bestehe ein Kooperationsvertrag bis 2016. Zwar habe man in der Eybl-Werbung zuletzt "Intersport" weggelassen, das wende sich aber nur an die Konsumenten und den Markt. Die win-win-Kooperation mit Intersport bleibe aber bestehen: "Wir sourcen dort weiterhin", sagte Frischknecht.

(APA)

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