Im 417-Millionen-Euro-Streit gegen die Stadt Linz ist die Bawag zuletzt unter Druck geraten. Die Ex-Gewerkschaftsbank engagiert nun auch den Wiener Anwalt Gabriel Lansky. Lansky ist gut vernetzt.
Wien/Höll. Im 417-Mio.-Euro-Streit gegen die Stadt Linz ist die Bawag zuletzt unter Druck geraten. Ein von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten ist für die ehemalige Gewerkschaftsbank schlecht ausgefallen. Bei dem Konflikt geht es um den „Swap 4175“, eine komplizierte Franken-Zinsspekulation. Der von der Justiz beauftragte Gutachter Christian Imo kam zu dem Ergebnis, dass der Swap „ein deutlich asymmetrisches Gewinn-Verlust-Profil“ aufweise. Für Linz habe es ein relativ begrenztes Gewinnpotenzial gegeben, aber sehr hohe Verlustpotenziale, „die in den Extrembereichen existenzgefährdende Ausmaße erreichen können“. Seitdem jubeln die Linzer. Sie sind überzeugt, im Konflikt als Sieger hervorzugehen.
Die Bawag hat sich in der Auseinandersetzung bislang auf die Expertise der Kanzlei Wolf Theiss verlassen. Laut „Presse“-Informationen engagierte sie jetzt zusätzlich Anwalt Gabriel Lanksy mit seiner Kanzlei Lansky, Ganzger & Partner. Lansky ist gut vernetzt, was im Konflikt mit der von der SPÖ-regierten Stadt Linz von Vorteil sein könnte.
Lansky war auch in den Streit zwischen den ÖBB und der Deutschen Bank über umstrittene Finanzgeschäfte involviert. Damals einigte man sich auf einen außergerichtlichen Vergleich.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2013)