Mehr Markenartikel bei Hofer, mehr Eigenmarken bei Spar

Clemens Fabry
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Beim Diskonter Hofer gibt es immer mehr Markenwaren in den Regalen, Supermarktketten setzen dagegen verstärkt auf Eigenmarken.

In Österreichs Supermärkten sind Eigenmarken wie Ja!Natürlich, Clever oder S-Budget auf dem Vormarsch. Sie machen mittlerweile rund 20 Prozent des Umsatzes aus. Die Supermarktkette Spar macht mit ihren fast 30 Eigenmarken sogar schon 35 Prozent des Umsatzes. Spar-Chef Gerhard Drexel hält einen Anteil von mehr als 40 Prozent für möglich. Eine Gegenbewegung kommt vom Diskonter Hofer, der nach seiner jahrelangen strikten Eigenmarkenstrategie nun umsattelte und immer mehr Markenprodukte in die Regal schlichtet. "Die Angleichung der Sortimente scheint sich zu beschleunigen", meint Günter Thumser, Präsident der heimischen Markenartikelindustrie und Henkel CEE-Chef, am Montag vor Journalisten.

Eigenmarken im Preiseinstiegssegment der Branchenleader Rewe (Billa, Merkur und Co.) und Spar machten Hofer zu schaffen, der Diskonter verlor Marktanteile und reagierte mit einer Angleichung an die klassischen Supermärkte.

Anteil der Eigenmarken relativ gering

Sorgen macht sich der Markenartikelverband angesichts des steigenden Anteils der Eigenmarken nicht. "Die Österreicher haben ein ausgeprägtes Qualitätsverständnis und kaufen nicht nur über den Preis", meint Thumser. Im Vergleich mit der Schweiz, wo fast die Hälfte des Umsatzes von Eigenmarken kommt, sei der Anteil hierzulande noch relativ gering. In vielen Kategorien - wie etwa bei Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika, Kaffee oder Bier - bewege sich bei den Handelsmarken seit vier bis fünf Jahren nichts mehr. In diesen Bereichen hätten Markenartikel-Hersteller die Nase vorne.

Die Markenartikelhersteller führen heuer zum 17. Mal ihre gemeinsam geführte Kampagne "Achten Sie auf die Marke" durch. 24 Firmen mit 30 verschiedenen Marken nehmen daran teil. Der Bruttowerbewert der Kampagne wurde heute mit drei Millionen Euro beziffert. Im Vorjahr investierte die Markenartikelindustrie 730 Millionen Euro - womit die Werbeinvestitionen "signifikant" über denen des Handels gelegen seien.

(APA)

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