AUA peppt Lufthansa-Zahlen auf – Betriebsrat: "Sauerei"

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Karl Minhard kritisiert einmal mehr den Betriebsübergang auf die Tyrolean und klagt über Pilotenmangel. Man könne den Sommerflugplan nicht einhalten.

Die Lufthansa profitierte in ihrer Bilanz im Vorjahr mit mehr als 115 Millionen Euro vom AUA-Betriebsübergang auf die Tyrolean (mehr dazu ...). Für AUA-Bordbetriebsrat Karl Minhard zeigt das, wohin die Reise im Konzern geht: "Eine Sauerei. Das war unsere Pensionskasse", sagte Minhard am Mittwochnachmittag zur APA. Kampflos aufgeben will er jedenfalls nicht: Die Arbeitnehmervertreter zweifeln die Rechtmäßigkeit des Betriebsübergangs an. Man wartet auf Gerichtsurteile.

Unternehmenssprecher Peter Thier entgegnet, die AUA habe beim Betriebsübergang ihre künftigen Zahlungsverpflichtungen verringert, nicht aber den Pensionstopf ausgeräumt. Die Betriebspensionen lägen in der VBV Vorsorgeversicherung und beliefen sich unverändert auf 305 Millionen Euro.

Betriebsrat: Bis zu 30 Piloten fehlen

Nach dem vorjährigen Abgang von AUA-Piloten, die den Betriebsübergang nicht mitmachten, herrscht nach Betriebsratsangaben akuter Pilotenmangel bei der AUA. Minhard sprach von 25 bis 30 fehlenden Piloten. In der Kabine fehlten zusätzlich mehr als hundert Leute. Nun werde auch der verzögerte und "fehlerhafte" Kabinenumbau der Langstreckenflugzeuge mehr Zeit brauchen als bisher geplant. Das mache das Streichen von Frequenzen nötig. Der publizierte Sommerflugplan könne nicht eingehalten werden, warnten die Betriebsräte heute vor Journalisten. Diese Frequenzstreichungen könnten, so Minhard, 2013 bis zu 30 Millionen Euro des Umsatzes kosten.

Der Betriebsrat wirft dem Management vor, zu wenig Piloten auf die Langstreckenflugzeuge B767 und B777 geschult zu haben. Dieser "Unterbestand" führe zu Flugstreichungen und finanziellen Schäden. Derzeit sei es so, dass nur mit zusätzlichem finanziellen Aufwand, vor allem dem wiederholten Abkaufen von freien Tagen und Urlaub, der Flugbetrieb aufrechterhalten werden könne, beklagten die Personalvertreter in der Pressekonferenz.

(APA)

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