Treichl gegen Bonibegrenzung: "Sind keine Zockerbuden"

Erste Group Bank Chief Executive Treichl looks on during a news conference in Vienna
Erste Group Bank Chief Executive Treichl looks on during a news conference in ViennaREUTERS
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Der Erste-Chef kritisiert die Entscheidung als "politische Aktion". Viele Investmentbanker würden europäische Banken verlassen.

Erste-Chef Andreas Treichl hat nur wenig Verständnis für die heute Nacht in Brüssel beschlossene Begrenzung der Bonuszahlungen für Banker. Er halte das für eine "politische Aktion". Banken sollten nicht als "Zockerbuden" abgetan werden.

Selbst wenn "unsere Bank mit so einem Deckel kein Problem hat", so Treichl, gebe es Banken mit anderen Geschäftsmodellen, die wohl betroffen seien. Klare Folge werde sein, dass viele Leute im Investmentbanking europäische Institute verlassen würden. Er glaube prinzipiell nicht, dass es richtig sei, hier einzugreifen. Ehrlicher wäre es, gleich zu sagen, dass man in Europa solche Banken nicht haben und dieses Geschäft den Amerikanern überlassen wolle. Genau diese Entscheidung sei nämlich damit getroffen worden, so der Erste-Chef.

Für die Erste Gruppe sei die Deckelung wie jetzt vorgesehen kein Problem. "Wir liegen im Schnitt der Bank beim variablen Anteil der Bezahlung bei 30 Prozent", bei vielen Konkurrenten in Europa seien es weit über hundert Prozent. Zu seiner aktuellen Gage sagte Treichl, dass sein Basisgehalt (1,2 Millionen Euro) unverändert sei. Der Bonus stehe noch nicht fest, werde aber "weit unter hundert Prozent" liegen.

(APA)

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