ÖVAG AG machte 2012 rund 131 Millionen Euro Verlust

Neuerliche Staatshilfe bei der ÖVAG ist nicht ausgeschlossen.
Neuerliche Staatshilfe bei der ÖVAG ist nicht ausgeschlossen.(c) APA (Herbert Neubauer)
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Die Bank konnte im April 2012 nur durch staatliche Hilfe gerettet werden. Bankchef Koren schließt nicht aus, dass erneut Staatshilfe benötigt wird.

Die mittels Teilverstaatlichung aufgefangene Volksbanken AG (ÖVAG) hat 2012 wieder einen dreistelligen Millionenverlust geschrieben. In der ÖVAG AG (Einzelabschluss) endete das Jahr mit einem Verlust von 131 Millionen Euro. Aufgrund des Verlustes im Einzelabschluss seien bis einschließlich 2014 keine Zinszahlungen an den Staat für das erhaltene Partizipationskapital möglich, teilte die Bank mit. Für faule Kredite mussten im Konzern 367 Millionen Euro zurückgestellt werden. Die Bank hat auch ihren vormaligen Milliardenbestand an Absicherungsinstrumenten (CDS, Credit Default Swaps) deutlich reduziert. Die CDS-Nettoposition wurden von 1,6 Milliarden Euro auf 0,3 Milliarden Euro abgebaut.

Für das laufende Geschäftsjahr 2013 werde ebenfalls ein negatives operatives Konzernergebnis erwartet, berichtete die Bank am Vormittag. Wegen Bilanz-Sondereffekten in hoher dreistelliger Millionenhöhe (unter anderem Effekte des Kapitalschnitts) samt Sonderertrag aus einem 183 Millionen Euro schweren Hybridanleiherückkauf steht in der Konzernbilanz 2012 dennoch ein positives Nettoergebnis von 312,6 Millionen Euro. 2011 hatte es annähernd einen Milliardenverlust (959 Millionen Euro) gegeben.

"Derzeit ist die ÖVAG de facto eine Abbaubank"

In der AG hatte die ÖVAG für das Jahr 2011 nach damaligen riesigen Abschreibungen auf Ostbanken und Griechenland-Papiere 1,36 Milliarden Euro AG-Verlust aufgehäuft. Um zu überleben, musste ein Kapitalschnitt vorgenommen werden, der auch die Steuerzahler hunderte Millionen kostete. Im April 2012 wurde der rettende Staatseinstieg mit frischem Geld und rund 43 Prozent Kapitalanteil besiegelt.

Auf EU-Geheiß muss die ÖVAG dramatisch zurückgefahren werden, bis Ende 2017 gilt ein Ausschüttungsverbot. „Derzeit ist die ÖVAG de facto eine Abbaubank, die so gut wie ihr gesamtes Eigengeschäft im In- und Ausland beenden muss“, sagte Bankchef Stephan Koren zur Jahrespressekonferenz. „Zahlreiche Beispiele zeigen, dass solche Abbauprozesse oft mit erheblichem Kapitalverzehr verbunden sind“.

Neue Staatshilfen nicht ausgeschlossen

Deshalb ist im Abbau bei der ÖVAG Eile geboten. Die Gesundung der redimensionierten Bank selbst werde Zeit brauchen. Koren kann aber nicht ausschließen, dass die ÖVAG neue Staatshilfe brauchen wird.

(APA)

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