Bures will Frauen als Chefs „ihrer“ Firmen

NATIONALRAT: BURES
NATIONALRAT: BURESAPA/ROLAND SCHLAGER
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Die Geschäftsführungen von RTR, Austro Control und Via Donau werden neu besetzt, die Ausschreibung läuft schon.

Wien/Eid. Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) drückt bei der Besetzung von Führungspositionen in staatsnahen Unternehmen aufs Tempo und nimmt dabei die Förderung von Frauen sehr ernst. Sie hat nicht nur die Suche nach dem neuen Telekom-Regulator gestartet („Die Presse“ berichtete am 23. März). Sie hat auch die Geschäftsführer bei der Flugsicherung Austro Control (AC) und der Wasserstraßengesellschaft Via Donau ausgeschrieben und ausdrücklich Frauen zur Bewerbung eingeladen.

Die Wiederbestellung von Georg Serentschy (RTR), Heinz Sommerbauer und Johann Zemsky (AC) sowie Hans-Peter Hasenbichler (Via Donau), an der alle vier Manager Interesse bekundet haben sollen, ist daher alles andere denn eine „g'mahte Wies'n“.

Dass die Verträge just im Jahr der Nationalsratswahl auslaufen, halten Beobachter genauso wenig für einen Zufall wie den Umstand, dass Bures schon jetzt sucht. Es gehe nicht allein um Planungssicherheit, wie im Ministerium betont wird. Vielmehr möchte man einen Wunschkandidaten durchbringen, bevor die Wahl möglicherweise eine neue Regierungskonstellation bringe, heißt es. Wie „Die Presse“ exklusiv berichtete, hat die Koalition schon zu Jahresbeginn eine Liste erstellt, die Jobs von Austro Control bis Verbund enthält, die heuer – möglichst noch vor der Wahl – neu besetzt werden sollen.

Den ausgewiesenen Fachleuten Hasenbichler und Zemsky werden – trotz des Frauenwunsches – gute Chancen auf eine Verlängerung ihrer Verträge eingeräumt. Sommerbauer, der als SPÖ-nahe gilt, kann man langjährige Erfahrung in der Luftfahrt (er war zuvor Generalsekretär der AC) nicht absprechen. Er geriet aber wiederholt unter Beschuss, weil er zu spät auf den Personalengpass bei den Fluglotsen reagierte. Überdies hinkt Österreich bei der Umsetzung des von der EU vorgegebenen einheitlichen europäischen Luftraumkontrollsystems hinterher.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2013)

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