Schieder will Selbstbehalt für "Ich-AGs" streichen

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Der SPÖ-Staatssekretär will Kleinstunternehmen entlasten. Der Selbstbehalt beim Arztbesuch soll fallen, Krankengeld soll es schon nach 7 Tagen geben.

Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder (SPÖ) fordert die Streichung des 20-Prozent-Selbstbehaltes bei einem Arztbesuch für Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Leider würde dies die Wirtschaftskammer blockieren, weil sie offensichtlich die "Ich-AGs" nicht als klassische Unternehmen betrachtet. Was die Kammer zurückweist. Der Selbstbehalt gelte für alle Selbstständigen und habe sich bewährt, hieß es von der WKÖ.

Schieder betonte vor Journallisten, dass es für Ein-Personen-Unternehmen ohnehin schon sehr schwer sei über Wasser zu bleiben, sie würden deswegen oft gar nicht erst zum Arzt gehen weil sie sich die Kosten nicht leisten könnten. Was auch für die Volkswirtschaft schlecht sei, da Krankheiten nicht frühzeitig erkannt werden könnten. Außerdem würden sich die Selbstständigen den Selbstbehalt durch ihren Versicherungsbeitrag ohnehin selbst zahlen.

Krankengeld nach sieben Tagen

"Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit, Unfall oder durch eine Schwangerschaft dürfen in Österreich für niemanden ein Grund sein, um seine Existenz fürchten zu müssen", betonte Schieder. Wichtig wäre es auch, das Krankengeld früher auszuzahlen. Jetzt erfolgt dies erst nach 43 Tagen, wünschenswert wäre nach sieben Tagen, so der Staatssekretär. Dies würde grob berechnet rund 40 Millionen Euro kosten.

Anlässlich es ersten EPU-Tages in Wien erinnerte Fritz Strobl vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband daran, dass in der Bundeshauptstadt bereits 60 Prozent der Firmen Ein-Personen-Unternehmen seien.

(APA)

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