Auftritt der neuen Kapitalisten

Klassisch liberale Ideen finden in der Krise wieder Anklang bei den Jungen. Die »Students for Liberty« versammelten kürzlich 400 Studenten in Belgien.

Es gehört zu den Nebenwirkungen der anhaltenden Schulden- und Finanzkrise, dass eine ganze Generation junger Menschen in Europa in einer ökonomisch hochgradig unsicheren Zeit lebt. Das zeigen nicht nur die Arbeitslosenzahlen, sondern zeigt auch der Aktivismus an den Unis. Seit der Krise der 1930er-Jahre wurden wirtschaftspolitische Fragen nicht mehr so heiß debattiert. Das Auftauchen von Gruppen wie den „Students for Liberty“ ist da auf den ersten Blick überraschend. Denn diese „klassisch liberalen“ Studenten sehen das Problem in zu wenig Kapitalismus und zu viel staatlicher Regelwut. Diese „Hardcore-Kapitalisten“ verzeichnen regen Zulauf.


Österreicher. Zur zweiten europäischen Konferenz kamen 400 Studenten aus 44 Ländern – wohlgemerkt alle auf eigene Kosten. Der US-Ökonom Tom G. Palmer (siehe Interview) war der Stargast. Diese Studenten verbindet eine besondere Beziehung zu Österreich: Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek, sein Mentor Ludwig von Mises und andere Vertreter der „Austrian School“ sind ihre philosophischen Leitfiguren. Bei dem Kongress erörterten sie vor allem eine Frage: Wie können die europäischen Wohlfahrtsstaaten so reformiert werden, dass auch die Jungen von heute eine Chance auf Pension haben? Und – für den Fall, dass dies sich als unmöglich herausstellen sollte: Was kommt nach dem Wohlfahrtsstaat?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2013)

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