Andritz: Gewinn um 92 Prozent eingebrochen

Andritz: Gewinn im 1. Quartal um 92 Prozent geschmolzen (Archivbild)
Andritz: Gewinn im 1. Quartal um 92 Prozent geschmolzen (Archivbild)APA/GEORG HOCHMUTH
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Bei einem im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres unveränderten Umsatz ist der Gewinn im 1. Quartal von 50,5 auf 4,1 Mio. Euro gesunken.

Der börsenotierte steirische Maschinenbauer Andritz hat im 1. Quartal 2013 einen unerwartet starken Gewinneinbruch erlitten. Bei einem im Vergleich zum Vorjahreswert praktisch unveränderten Umsatz von 1,164 Mrd. Euro (-1,8 Prozent) betrug das Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) 4,1 Mio. Euro, nach 50,5 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres (-92 Prozent). Das Ergebnis der Andritz-Gruppe vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) brach um 80,4 Prozent auf 14,2 Mio. Euro ein, wie das Unternehmen am Dienstagabend ad hoc bekannt gab.

Ursprünglich war die Veröffentlichung des Quartalsergebnisses für 6. Mai geplant gewesen. Weil das Geschäftsergebnis aber deutlich unter den Konsensus-Erwartungen der Finanzanalysten liege, sei man gezwungen gewesen, die Zahlen schon jetzt zu veröffentlichen, erklärte ein Sprecher gegenüber der Austria Presseagentur.

Während die Geschäftsbereiche Hydro und Metals (inklusive der Erstkonsolidierung von Schuler) zufriedenstellende Ergebnisse zeigen würden, weise der Bereich Pulp & Paper einen Verlust in Höhe von 23,7 Mio. Euro aus, heißt es in der Mitteilung. Als Grund für diese Ergebnisverschlechterung nennt Andritz erhebliche Kostenüberschreitungen im Zusammenhang mit Lieferungen von Produktionstechnik und Ausrüstungen für ein Zellstoffwerk in Südamerika. Man habe dafür eine Rückstellung im mittleren zweistelligen Euro-Millionenbereich gebildet, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

   "Die Entwicklungen im 1. Quartal sind sehr unerfreulich", kommentierte Andritz-Vorstandschef Wolfgang Leitner die enttäuschenden Ergebniszahlen. Auch will er noch keine Entwarnung geben: "Wir sind der Meinung, dass die nun gebildeten Vorsorgen ausreichend sind, können aber nicht garantieren, dass in den kommenden Quartalen nicht weitere finanzielle Vorsorgen getroffen werden müssen."

   Allerdings ist nach Meinung von Andritz ein beträchtlicher Teil der Mehrkosten "durch Faktoren außerhalb des eigenen Verantwortungsbereichs verursacht" worden. Man werde daher "diese Ansprüche im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten auch mit Nachdruck vertreten".

   Auch im Bereich Separation gab es eine deutliche Ergebnisverschlechterung, die im Wesentlichen auf Mehrkosten zurückgeführt wird, die bei der Markteinführung einer neuen Produktserie in China durch technische Probleme entstanden sind.

   Der Auftragseingang der Andritz-Gruppe betrug 1,288 Mrd. Euro, wovon 96 Mio. Euro auf die Tochterfirma Schuler entfallen. Die Auftragseingänge waren somit um 5,4 Prozent geringer als im 1. Quartal 2012. Der Auftragsstand per 31. März 2013 stieg im Vergleich zum Ende des Vorjahres um 18,6 Prozent auf 7,844 Mrd. Euro, wobei Schuler knapp 1,126 Mrd. Euro beitrug.

   Aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der deutschen Neuerwerbung Schuler erhöhte sich die Bilanzsumme der Gruppe per 31. März 2013 deutlich auf 5,894 Mrd. Euro (31. Dezember 2012: 5,161 Mrd. Euro). Damit verringerte sich die Eigenkapitalquote auf 15,8 Prozent (31. Dezember 2012: 20,0 Prozent). Die Bruttoliquidität betrug 1,750 Mrd. Euro (31. Dezember 2012: 2,048 Mrd. Euro), die Nettoliquidität 884,9 Mio. Euro (31. Dezember 2012: 1.285,7 Mio. Euro).

   Für das Gesamtjahr 2013 erwartet die Andritz-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg des Umsatzes. Das Konzernergebnis werde jedoch durch die Ergebnisverschlechterung im Bereich Pulp & Paper sowie die im Zusammenhang mit der Akquisition von Schuler planmäßig erfolgenden Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten unter dem Vorjahresvergleichswert liegen, lautet der Ausblick.

(APA)

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