Eine "Neue" für den Telekom-Aufsichtsrat

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Siemens-Managerin Elisabetta Castiglioni soll den Aufsichtsrat der Telekom Austria komplettieren. Der Nettogewinn ist im ersten Quartal gestiegen.

Die Würfel sind gefallen. Der neue Aufsichtsrat der Telekom Austria steht fest. Wie „Die Presse" bereits exklusiv berichtete, sollen der Steuerexperte Alfred Brogyanyi und der Anwalt Michael Enzinger in das Kontrollorgan des von Korruptionsaffären gebeutelten Konzerns einziehen. Nur aus der dritten Wunschkandidatin des neuen ÖIAG- und Telekom-Aufsichtsratschefs, Rudolf Kemler, wird nichts. Petra Jenner, Chefin von Microsoft Schweiz, wurde vom amerikanischen Konzern in letzter Minute die Zustimmung zum Nebenjob entzogen.

Statt Jenner sollen die Telekom-Aktionäre auf der Hauptversammlung Ende Mai nun die zweite IT-Expertin auf Kemlers Wunschliste in den Aufsichtsrat wählen: Elisabetta Castiglioni. Die Italienerin und langjährige Siemens-Managerin ist nun schon das dritte internationale Mitglied im Kontrollorgan des Konzerns. ÖIAG-Chef Rudolf Kemler zeigte sich gegenüber der „Presse" „stolz" über die „exzellenten Kandidaten". Castiglioni soll der Telekom vor allem in der Entwicklung neuer Angebote an der Schnittstelle von Technologie und Medien zur Seite stehen. Edith Hlawati, Franz Geiger und Wilfried Stadler scheiden aus dem Aufsichtsgremium aus.

Die Zukunft der Telekom Austria liegt unterdessen in den Händen anderer. Schon im April wurde mit dem neuen Technik-Chef, Günther Ottendorfer, das Vorstandsduo auf ein Trio erweitert. Die erhoffte Vergabe der Frequenzen für den Ausbau der neuen Mobilfunkgeneration dürfte sich erneut nach hinten verschieben. Vor allem aber leidet der Konzern - wie die gesamte Telekombranche in Europa - unter starkem Wettbewerb und heftigen Eingriffen der Regulatoren. Das macht sich auch in den Ergebniszahlen des Unternehmens bemerkbar.

Nettogewinn gestiegen

Trotz der schwierigen Konkurrenzsituation in Europa ist das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres besser als von Analysten erwartet gelaufen. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) der Telekom ist zwar um 6,8 Prozent auf 336,9 Mio. Euro gesunken. Der Nettogewinn kletterte aber von 46,9 auf 55,5 Mio. Euro, teilte das Unternehmen nach Börseschluss mit. Ausschlaggebend dafür seien geringere Abschreibungen und ein niedrigerer Zinsaufwand gewesen. Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 5 Cent je Aktie vorgeschlagen.
Besonders schwierig sei das Geschäft in Österreich und Bulgarien gewesen, wo die Umsätze um 3,7 beziehungsweise 15,8 Prozent geschrumpft seien, hieß es. Für 2013 werde ein Umsatz von 4,1 Mrd. Euro erwartet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2013)

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