Die günstigeren Spritpreise sind maßgeblich für diese Entwicklung verantwortlich. Die Nahrungsmittelpreise hingegen legen deutlich zu.
Erstmals seit zweieinhalb Jahren ist in Österreich die Teuerung im Jahresabstand wieder unter die 2-Prozent-Marke gefallen, bei der die EZB von einer Preisstabilität ausgeht. Im April verringerte sich die Inflationsrate - von 2,3 Prozent im März - auf 1,9 Prozent, den niedrigsten Wert seit November 2010. Ohne billigere Mineralölprodukte hätte die Teuerung aber auch jetzt 2,3 Prozent betragen, erklärte die Statistik Austria am Donnerstag.
Hauptverantwortlich für die schwächere Preisdynamik waren die im Jahresabstand um 7,2 Prozent niedrigeren Spritpreise. Da die Heizölpreise mit -8,4 Prozent ebenfalls stark zurückgingen, fielen die Teuerungen im Bereich "Wohnung, Wasser, Energie" mit +2,5 Prozent nicht mehr so kräftig aus wie in den Monaten davor. Dagegen nahm bei Nahrungsmitteln der Preisdruck auf +4,1 Prozent zu.
Inflation (Veränderung zu April 2012)
<b>Preistreiber</b> | |
Mobiltelefon, Grundentgelt | + 32,5 Prozent |
Elektrischer Strom | + 6,4 Prozent |
Betriebskosten Mietwohnung | + 4,6 Prozent |
Zigaretten | + 4,5 Prozent |
Wohnungsmiete | + 3,3 Prozent |
<b>Preissenker </b> | |
Mobiltelefongerät | - 41,7 Prozent |
Mobiltelefon Gesprächsentgelt | - 10,7 Prozent |
Heizöl extra leicht | - 8,4 Prozent |
Superbenzin | - 8,3 Prozent |
Diesel | - 6,3 Prozent |
Im Monatsabstand keine Teuerung
Der für die Eurozone ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs erhöhte sich im April im Jahresabstand um 2,1 Prozent (>>> mehr dazu). Auch die Teuerung bei den typischen Ausgaben von Pensionistenhaushalten (PIPH) legte mit 2,3 Prozent - wie meistens - stärker zu als der allgemeine VPI.
Im Monatsabstand - von März auf April - blieb das heimische Preisniveau sowohl laut VPI als auch laut HVPI mit +/- 0,0 Prozent unverändert. Beim Pensionistenpreisindex wurde ein leichtes Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet.
Tägliche Einkauf jedoch teurer
Wieder spürbar teurer kam im April mit 3,7 Prozent Anstieg im Jahresabstand der typische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel enthält, deren Preise um 4,1 Prozent zulegten. Im März hatte der Tageseinkauf lediglich 2,4 Prozent mehr gekostet.
Der "Miniwarenkorb", der einen üblichen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch die Spritpreise umfasst, kam dagegen nach Angaben der Statistik Austria von Donnerstag im Jahresabstand diesmal nur um 0,6 (0,9) Prozent teurer, weil die Treibstoffe (-7,2 Prozent) preisdämpfend wirkten.
Trotz der Entspannung bei den Spritpreisen wies im April die größte Teuerungsdynamik im Jahresabstand die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" mit +2,5 Prozent auf.
(APA)