Lauda und Dogudan steigen bei Jagerhofer-Projekt ein

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PK NIKI LUFTFAHRT: LAUDA, DOGUDANAPA
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Auf der Internetplattform Checkrobin.com können Private ihre Dienste als Paketboten anbieten. Im September soll sie österreichweit starten.

Multi-Unternehmer Hannes Jagerhofer hat am Dienstag mit seinen Mitgesellschaftern Attila Dogudan und Niki Lauda das neue Projekt Checkrobin.com präsentiert - investiert wurde "ein mittlerer sechsstelliger Betrag". Es geht um die Nutzung von Transport-Stauraum von Privatfahrzeugen vorerst auf der Südautobahn, ab September österreichweit. 800 Fahrer sind bereits registriert. Auch eine Expansion nach Deutschland wird bereits verhandelt, sagte Jagerhofer. Man plane das "Roll-Out" ins Nachbarland im Oktober oder November. Über die Plattform werden Private mit ihren Mobilen zu Lieferanten, indem sie leeren Stauraum dem Transportgut "opfern". So können sie ihre Fahrtkosten durch einen Obolus reduzieren. "Damit sind wir kein Gegner der Post oder anderer Transportdienste", sagt Jagerhofer. "Vielmehr können durch die Plattform bisher unbediente Felder bedient werden - durch die Nutzung bereits bestehender Ressourcen."

15 Euro auf Strecke Wien-Kärnten

Gibt man als Versender ein Paket in Wien auf, das über die "Süd" nach Kärnten soll, so koste das geschätzt rund 15 Euro, sagte Jagerhofer kürzlich. Den Preis vereinbaren sich aber immer Sender und Lieferant. Der Betrag entstehe über eine Grundgebühr und die Streckenlänge. Teurer wird es, wenn der Fahrer das Packerl direkt vom Sender abholen soll; günstiger verschicken kann man, wenn man seine Ware zum Fahrer bringt. Fix sei, dass das Paket an die gewünschte Adresse gebracht werden soll. Eine Versicherung kann, muss aber nicht abgeschlossen werden. Checkfelix würde eine "Vermittlungsgebühr im überschaubaren Bereich" kassieren.

Auf der Homepage wird die Preisfindung so erklärt: "Du kannst als Fahrer selbst entscheiden, wie viel du für eine Sendungsmitnahme verlangen möchtest. Sobald sich ein Sender gefunden hat, kannst du ihm mitteilen, für wie viel Geld du sein Paket mitnimmst. Wenn er mit deinem Preis einverstanden ist, kann es auch schon losgehen." Ausgeschlossen vom Transport sind laut Internetseite "gefährliche und verbotene Stoffe und Gegenstände". Gleichzeitig würden CO2-Emissionen eingespart, da ohnehin gefahren werde. Die "Crowd" (Masse), die sich selbst organisiere, liege im Trend. Via "Geo-Tracking" kann der Weg des Transportguts mitverfolgt werden. Kommt es etwa zum Stau, gibt der Transporteur diese Info über sein Smartphone ein.

Mobile App notwendig

Notwendig ist eine mobile App. Je nachdem ob man eine Sendung mitnehmen oder mitgeben will, übernimmt man als Nutzer die Rolle des Senders oder Fahrers. Mitgeben könne man "Dinge aller Art". Durch ein "ausgeklügeltes System" würden Zeit, Ort und Preis synchronisiert, um einen gemeinsamen Transport zu ermöglichen. Auch bewerten sich die Nutzer gegenseitig.

"Vor allem Leute, die beruflich und privat viel unterwegs sind und unter den gestiegenen Benzinpreisen leiden, könne so ihre Kosten reduzieren und von unserem Service profitieren", so Jagerhofer. Die Entwicklungszeit habe acht Monate betragen. Knapp 50.000 Autos seien täglich auf der A 2 unterwegs, die Auslastung pro Wagen betrage nur 1,27 Personen. Samt der Westautobahn mit 55.000 Pkw täglich würden täglich 10 Milliarden Liter ungenütztes Ladeflächen-Volumen durch Österreich fahren. Das habe Jagerhofer von dem Projekt überzeugt.

Lauda: "Glaube an innovative Konzepte"

Lauda, der über die L3M Investments GmbH, an der die Privatstiftung Lauda gut 97 Prozent hält, wiederum mit 14 Prozent bei Checkrobin eingestiegen ist: "Ich habe mich beteiligt, weil ich an innovative Konzepte glaube und den umweltfreundlichen Transport innerhalb weniger Stunden als Projekt der Zukunft sehe." Attila Dogudan ist über seine gleichnamige Privatstiftung mit 12 Prozent im neuen Jagerhofer-Projekt eingestiegen. Seine Motivation laut Aussendung: "Endlich hat man ab heute die Möglichkeit eine Demel Torte innerhalb weniger Stunden in ganz Österreich zu genießen." Die momentane Hitzewelle könnte in einem Otto-Normal-Auto dem derzeit allerdings entgegenstehen.

(APA)

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