Geschichte von Alpine: Kleiner Baumaschinenhändler

Kleiner Baumaschinenhaendler Alpine
Kleiner Baumaschinenhaendler Alpine(c) EPA (ULI DECK)
  • Drucken

Geschichte. Die Alpine hat eine fast 50-jährige äußerst dynamische Expansion hinter sich. Seit 2006 ist sie spanisch.

Wien/Wals/Eid. Das 50-Jahres-Jubiläum im Jahr 2015 wird der Baukonzern Alpine nicht mehr feiern. Es wäre sicher einer der Höhepunkte in der wechselhaften Geschichte des Unternehmens gewesen, das eine dynamische Expansion vollzogen hat. Was als Baumaschinenhandel mit 28 Mitarbeitern von den Brüdern Georg und Dimitri Pappas gegründet worden ist, endete als internationaler Großkonzern mit über 15.000 Mitarbeitern im In- und Ausland.

Bereits in den 1970er-Jahren entwickelte sich die Alpine, die damals Alpine Mayreder Bau GmbH hieß, zum größten Bauunternehmen Österreichs. Jetzt ist sie die Nummer zwei – hinter der Strabag und noch vor der Porr. Die erste Auslandsniederlassung entstand Mitte der 1980er-Jahre in München. Das erste Großprojekt war ein Kraftwerk in Griechenland (Kavala).

Nach dem Kauf der Bausparte der Kapsreiter-Gruppe im Jahr 1986 ging die Expansion erst richtig los. Zu den größten Zukäufen zählt die Mehrheitsbeteiligungen an der Mayreder Bau im Jahr 1996. Sechs Jahre später wurde die Universale geschluckt.

Parallel zu den Akquisitionen im Stammgeschäft baute die Alpine eine Energie-Gruppe mit Ländergesellschaften in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg auf.

2005 erfolgte der letzte große Coup: Mit der Stump Spezialtiefbau verdoppelte die Alpine ihr Tiefbauvolumen.

Nur ein Jahr später übernahm der spanische Mischkonzern Fomento de Construcciones y Contratas (FCC) die Mehrheit an dem Baukonzern, der durch den Skandal rund um die Auftragsvergabe beim Prestigeprojekt der Allianz Arena in München erstmals in die negativen Schlagzeilen geraten war. Sechs Jahre später wurde FCC zu 100 Prozent Eigentümer. Die Energie-Gruppe wurde von der SAG übernommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gutachter: Alpine bereits 2010 vor der Insolvenz
Österreich

Gutachter: Alpine bereits 2010 vor der Insolvenz

Eine Wiener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ortet Ungereimtheiten in den Jahresabschlüssen des insolventen Baukonzerns.
AlpinePleite Acht zehn Mitarbeitern
Österreich

Alpine-Pleite: Acht von zehn Mitarbeitern haben Arbeit

3919 der 4905 betroffenen Beschäftigten haben wieder einen Job, für die restlichen Mitarbeiter werden Arbeitsstiftungen eingerichtet. Den Insolvenzfonds kostet der Untergang des Baukonzerns mehr als 70 Millionen Euro.
The logo of Austrian construction company Alpine is pictured on containers at a construction site on the A12 highway in the western Austrian city of Hall
Österreich

Steiermark: K.E.M. Bau übernimmt Alpine-Tochter

Auf den meisten steirischer Alpine-Baustellen kann unn weiter gearbeitet werden. Die Übernahme durch Hinteregger ist zuvor geplatzt.
Granit kauft steirische AlpineTochter
Österreich

Granit kauft steirische Alpine-Tochter Klöcher

Ein Teil der Baustellen und 160 Jobs seien vorerst gesichert, teilte der Masseverwalter mit.
A logo of Alpine Bau is pictured next to a traffic sign at a construction site in Vienna
International

Früherer Alpine-Finanzchef: Schon 2012 fast pleite

Der spanischer Mutterkonzern FCC half im Juni 2012 erst im zweiten Anlauf mit einer Geldspritze von 115 Millionen Euro aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.