Gerot Lannach startet mit Austria-Viagra

Gerot Lannach startet Austria Viagra
Gerot Lannach startet Austria Viagra(c) EPA (John Stillwell)
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Das heimische Präparat heißt Direktan und ist seit gestern in den Apotheken erhältlich. Der Preis der österreichischen Viagra-Kopie ist im Vergleich zum Original deutlich niedriger.

Wien/Ger/Ag. Sex sells – dieser Formel folgt der Medikamentenhersteller Gerot Lannach des früheren ÖVP-Wirtschaftsministers Martin Bartenstein. Der Verkauf des Viagra-Generikums Direktan, wofür Gerot die Zulassung erhalten hat, startete am Montag, am ersten Tag, nachdem der Patentschutz für die Potenzpille am Wochenende ausgelaufen war.

Vor Ablauf des Patentschutzes hat der US-Originalhersteller Pfizer allein im Vorjahr weltweit 1,63 Mrd. Euro Umsatz mit dem Potenzmittel erzielt. Jetzt werden die Viagra-Generika wesentlich den Preis drücken. Der Preis der österreichischen Viagra-Kopie ist dank der geringeren Entwicklungskosten im Vergleich zum Original deutlich niedriger. Für die Originalpille, die verschreibungspflichtig ist, deren Kosten dennoch nicht von der Krankenkasse übernommen werden, musste man(n) bis jetzt je nach Stärke des Wirkstoffs zwischen 56 und 211 Euro zahlen. Die Preise für die österreichische Kopie Direktan starten bei 10,90 Euro für 25 mg/4 Stück und enden bei 106 Euro für 100 mg/12 Stück. Verändert werden nur der Preis und die Form. Der Wirkstoff Sildenafil, die Wirkweise und Wirkdauer bleiben unverändert.

15 Konkurrenten

Neben Gerot Lannach haben noch 15 weitere Generikafirmen in Österreich eine Zulassung für Viagra-Präparate erhalten. Laut Saskia Novak, Produktleiterin für den Bereich Urologie bei Gerot Lannach, sei es zu früh, um die Konkurrenz einzuschätzen. Was aber Direktan unterscheide, sei seine neue Form. Statt der klassischen blauen Pille, die mit Wasser eingenommen wird, wird Direktan gekaut und hat Minzegeschmack. Als Kautablette erscheint die Potenzpille zum ersten Mal auf den Markt. Nur ein österreichischer Mitbewerber biete laut Novak diese Form an.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.06.2013)

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