Dürre: "Hunderte Millionen Schaden in Landwirtschaft"

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THEMENBILD: DUeRRE / TROCKENHEIT / LANDWIRTSCHAFTAPA/ROLAND SCHLAGER
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Berlakovich sprach bei einem Lokalaugenschein im Burgenland von "katastrophalen" Zuständen. Kommende Woche wird im Ministerrat ein Hilfspaket für die Bauern behandelt.

Die anhaltende Trockenheit führt laut ÖVP-Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft: "Im Burgenland ist die Dürre katastrophal, aber auch österreichweit sind weite Teile des Bundesgebietes betroffen von der Dürre in der Landwirtschaft. Die derzeitigen Schätzungen gehen in die Hunderte Millionen Euro Gesamtschaden und es wird leider noch mehr werden", sagte Berlakovich am Dienstag bei einem Lokalaugenschein im burgenländischen Oslip.

"Wir gehen davon aus, dass die Entschädigungen für die Bauern auch in die Millionen Euro gehen werden", blieb der Ressortchef bezüglich konkreter Hilfszahlungen unkonkret. Kommende Woche soll im Ministerrat ein Hilfspaket für die Landwirte behandelt werden. Es sieht neben einer Futtermittelankaufsaktion die Stundung von Agrarinvestitionskrediten sowie einen Zuschuss bei Betriebsmittelkrediten für Landwirte mit Ernteausfällen vor. Auch die Freigabe von Blühflächen und Naturschutzwiesen zum Mähen zur Futtermittelgewinnung ist in dem Maßnahmenpaket enthalten.

Berlakovich machte sich am Dienstag in Oslip im Burgenland ein Bild von der Situation in der Landwirtschaft. Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung sind die Maiskulturen ebenfalls stark betroffen, die Schäden reichen laut Landwirten von 50 Prozent bis zum Totalausfall. Die Zuckerrüben sind durch die anhaltende Trockenheit nicht einmal halb so groß wie in einem normalen Erntejahr. Österreichweit wird bei Mais heuer ein Minus von knapp 20 Prozent auf 1,88 Mio. Tonnen erwartet. "Die Prognose steht aber auf wackeligen Beinen", betonte Vorstandschef der Agrarmarkt Austria (AMA), Günter Griesmayr.

Getreideernte gut, aber niedrigere Preise

Obwohl die Getreideernte in Österreich zwar gut ausgefallen ist, dürfen sich die heimischen Bauern dürfen aufgrund niedriger Preise nicht über höhere Einnahmen freuen. "Die Einkommenssituation wird trotz einer guten Ernte schlechter ausfallen als letztes Jahr", sagte AMA-Aufsichtsratschef Franz Stefan Hautzinger am Dienstag. Die Hitzewelle im Juli und August hat vor allem die Herbstkulturen (Mais, Sonnenblume, Soja) auf den Feldern verdorren lassen, für die Getreideernte bot die Schönwetterperiode hingegen ideale Erntebedingungen.   Die Erntemenge bei Wintergerste, Weichweizen und Roggen wird heuer durchschnittlich ausfallen, bei Raps mengenmäßig sehr gut. Die Qualität des Weizens ist laut Agrarexperten "heuer ausgezeichnet". Rund drei Viertel der Ernte werden Premium-und Qualitätsweizen sein, der Rest ist Mahl- und Futterweizen.

(APA)

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